Stents und Ballondilatation – die Stütze fürs Gefäß

Besteht eine Engstelle im Herzkranzgefäß, kann sie im Zuge einer Ballondilatation mit einem Ballonkatheter aufgedehnt werden. Dieser Eingriff wird auch PCI (Perkutane koronare Intervention) oder PTCA (Perkutane transluminale koronare Angioplastie) genannt. Damit die geweitete Stelle offen bleibt, wird häufig nach dem Weiten ein Stent eingesetzt: ein engmaschiges Metallgitter, das über den zusammengefalteten Ballon gestülpt ist und über den Katheter in die Engstelle gebracht wird. Auch bei einem akuten Herzinfarkt ist die Aufdehnung mittels Ballondilatation und das Einsetzen eines Stents häufig das Mittel der Wahl.
Was passiert bei der Stentbehandlung?
Eine Stentbehandlung läuft ähnlich ab wie eine normale Herzkatheteruntersuchung. Der Arzt schiebt einen Katheter mit einem aufblasbaren Ballon an der Spitze bis an die Engstelle. Auf dem Ballon ist der Stent, die Gefäßstütze, montiert. An der Gefäßverengung wird der Ballon vorsichtig aufgeblasen und nach einiger Zeit wieder abgelassen. Dadurch wird das verengte Herzkranzgefäß geweitet. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt, bis das Gefäßlumen, also der Innenraum des Gefäßes, weit genug ist. Das Aufdehnen kann kurzfristig ein Druckgefühl in der Brust verursachen. Mit dieser invasiven Therapie verschwindet die Engstelle jedoch nicht ganz – es bleiben sogenannte Reststenosen. Vor allem innerhalb der ersten Wochen bzw. Monate kann eine erneute Verengung an der geweiteten Stelle auftreten. Um diese Gefahr zu verringern, wird ein Stent an der betreffenden Stelle platziert, der Katheter mit dem Ballon wird wieder entfernt. Auch Medikamente, die eine mögliche Stent-Thrombose (Blutgerinnsel) verhindern, spielen eine wichtige Rolle bei der Vermeidung eines erneuten Verschlusses.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig
Direkt nach der Implantierung eines Stents schließt sich eine 24- bis 48-stündige Überwachungsphase im Krankenhaus an. Ambulante Kontrolluntersuchungen erfolgen in der Regel nach vier und nach sechs Wochen, dann in jährlichen Abständen. Treten keine weiteren Beschwerden auf, wird bei diesen Untersuchungen ein Belastungs-EKG durchgeführt, gegebenenfalls auch eine Echokardiographie. Nur wenn das Belastungs-EKG auffällig ist oder wieder Beschwerden auftreten, ist eine erneute Herzkatheteruntersuchung nötig.
Die koronare Herzkrankheit bleibt auch mit Stent bestehen
Damit es in den ersten Wochen und Monaten nach der Stentimplantierung zu keinen Komplikationen kommt, z.B. einem Blutgerinnsel, ist es sehr wichtig, der Therapieempfehlung Ihres Arztes zu folgen und weiterhin die verschriebenen Medikamente einzunehmen. Die Medikamente zur Blutverdünnung sollten mindestens 12 Monate eingenommen werden. Diese müssen unbedingt auch dann eingenommen werden, wenn ein medikamentenbeschichteter Stent eingesetzt worden ist. Denn trotz einer gelungenen Weitung des Gefäßes muss die koronare Herzkrankheit weiter behandelt werden, um einen erneuten Verschluss der Herzkranzgefäße zu verhindern.
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