Erkennen: Seien Sie sich ihres Risikos und möglicher Symptome bewusst
Kommt Ihnen die folgende Filmszene bekannt vor? Ein Mann fasst sich an die Brust, verzieht schmerzverzerrt das Gesicht und stürzt zu Boden. Zu den Symptomen eines Herzinfarktes gehören unter anderem die soeben beschriebenen starke Schmerzen im Brustkorb, doch auch hinter vermeintlich untypischen Symptomen kann ein Herzinfarkt stecken. Beschwerden wie Übelkeit können auf einen sogenannten stillen Herzinfarkt hindeuten. Welche weiteren typischen und untypischen Symptome Sie im Zweifel kennen sollten, erfahren Sie hier. Auf diese Anzeichen sollten besonders Personen mit einem höheren Herzinfarkt-Risiko achten.
Erzählen: Es ist immer richtig und wichtig, Befürchtungen anzusprechen
Bitte haben Sie keine Scheu oder Scham bei möglichen Beschwerden um Hilfe zu bitten – egal ob es sich um Bekannte, Verwandte, Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fremde Personen handelt. Es ist wichtig, dass Sie über mögliche Herzprobleme sprechen und Ihre gesundheitlichen Sorgen kommunizieren. Denn Ihnen ist nicht geholfen, wenn es zu einem Herzinfarkt kommt und Sie komplett auf sich allein gestellt sind.
Auch wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, ob Ihre Symptome harmlos sind oder tatsächlich auf ein ernsthaftes gesundheitliches Problem hindeuten: Gewissheit haben Sie nur, wenn Sie Anzeichen ärztlich abklären lassen. Schon ein einfacher Gesundheitscheck kann die nötige Klarheit bringen. Sprechen Sie daher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihre gesundheitlichen Beschwerden.
Verlieren Sie keine unnötige Zeit! Und selbst wenn Ihre Sorge sich als unbegründet herausstellt: Es ist immer besser, Unsicherheiten abzuklären.
Bitte rufen Sie bei Anzeichen eines Herzinfarkts sofort den Rettungsdienst (112)!
Die Angst vor COVID-19 darf nicht Ihre Angst vor einem Herzinfarkt überdecken
Die COVID-19 Pandemie hat die Hemmungen sich helfen zu lassen bei vielen Menschen leider verstärkt. Besonders fatal zeigte sich dies bereits im ersten Lockdown: Trotz eines bestehenden Herzinfarktverdachtes oder anderer norfallartiger Beschwerden scheuten viele Patient:innen den lebensrettenden Notruf 112 oder den Weg in die Notfallambulanz. Zum einen aus Angst vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2, zum anderen aus Sorge das Gesundheitssystem unnötig zu belasten. So nahmen Krankenhauseinweisungen aufgrund von Herzinfarkt-Symptomen in Europa um ein Drittel ab.
Es ist niemandem damit geholfen, wenn Sie Ihre Symptome aus Rücksicht oder aus Angst vor einer Ansteckung verharmlosen. Im Zweifel bekommen Sie bei Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt oder auch in der Klinik die nötige Hilfe – oder aber die Gewissheit, dass alles gut ist.
Denken Sie immer daran – Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt ist Ihre Vertrauensperson. Sie können sich mit ihr oder ihm zu allen Themen, die Ihre Gesundheit oder Krankheit betreffen, austauschen. Außerdem sollten Sie generell einen Rettungswagen rufen, wenn Sie sehr starke Beschwerden haben, die Sie in diesem Ausmaß noch nicht erlebt haben.
Erleben: Nutzen Sie die Zeit, die Ihnen geschenkt wurde
Haben Sie die Symptome erkannt und davon erzählt? Konnte eine schnelle Behandlung erfolgen? War es tatsächlich ein Herzinfarkt, den Sie überlebt haben? Arbeiten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt daran, weiteren Herzproblemen vorzubeugen?
Dann kommt jetzt der 3. Schritt: das Erleben von noch vielen weiteren schönen Momenten in Ihrem Leben gemeinsam mit Ihren Lieben. Für viele Herzpatient:innen ist das Überleben eines Herzinfarktes der Schritt in ein neues – besseres – Leben.
Relevante Fragen zum Thema aus dem Expert:innen-Forum
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