Atemnot – ein Zeichen für Herzschwäche?

Atemnot (auch Kurzatmigkeit, Dyspnoe) beschreibt das Gefühl des erschwerten Atmens. Die Atemnot ist in vielen Situationen die Folge eines erhöhten Sauerstoffbedarfs. Unter bestimmten Umständen könnte die Ursache aber auch eine Lungen- oder Herzkrankheit sein. In diesen Fällen kann es sich auch um einen Notfall handeln, der sofort behandelt werden muss.

Eine schnellere Atmung ist eine normale Reaktion des Körpers bei körperlicher Anstrengung, die mit dem Gefühl einhergehen kann, nur schwer atmen zu können. Wer sich nach einem Sprint, bei einer Wanderung oder einer anstrengenden Trainingseinheit außer Atem fühlt, muss sich in aller Regel keine Sorgen machen. Auch starker Stress kann kurzzeitig zu einem höheren Puls und einer höheren Atemfrequenz führen.

Älterer Mann und Junge mit Fußball liegen lachend auf dem Sofa
  • Infektionen der Atemwege
  • Chronische Lungenerkrankungen (z. B. COPD, chronisch obstruktive Lungenerkrankung) oder Asthma
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder Herzklappeninsuffizienz
  • Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße (z. B. ein Herzinfarkt oder andere Formen eines akutes Koronarsyndroms)
  • Rhythmusstörungen des Herzens (z. B. Vorhofflimmern oder -flattern)
  • Bluthochdruck
  • Blutarmut (Anämie)
  • Stoffwechselstörungen
  • Verletzungen des Brustkorbs
  • Tumorerkrankungen
  • Angststörungen, Stress
  • Starke Schmerzen
  • Engegefühl in der Brust
  • Atemanstrengung, z. B. Schwierigkeiten richtig und tief einatmen zu können
  • Schnelles, oberflächliches und schweres Atmen
  • Erstickungsgefühl

Welche Arten von Atemnot gibt es?

  • Asthmaanfall oder akute Verschlechterung einer COPD
  • Lungenkollaps (Pneumothorax), ein teilweiser oder vollständiger Zusammenfall der Lunge
  • Verschlucken oder Einatmen z. B. von Gegenständen oder Nahrungsmitteln (sog. Fremdkörperaspiration)
  • Plötzlich auftretende, umfassende, potenziell schwere und lebensbedrohliche allergische Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen)
  • Plötzlicher Verschluss von Blutgefäßen in der Lunge, bspw. durch ein Blutgerinnsel (Lungenembolie)
  • Herzinfarkt
  • Schwellung des Kehldeckels, einer Gewebeklappe, die auf der oberen Öffnung der Luftröhre liegt, z. B. infolge einer Kehldeckelentzündung (Epiglottitis)

Diagnose von chronischer Atemnot

Eine chronische Atemnot kann sich schleichend entwickeln, sodass die Betroffenen anfangs kaum merken, dass ihnen das Atmen schwerfällt, sodass keine Folgende Untersuchungen kommen bei einer Atemnot zum Einsatz:

  • Körperliche Untersuchung von Herz und Lunge
  • Laboruntersuchungen (z. B. Blutbild)
  • EKG (Elektrokardiogramm)
  • Ultraschalluntersuchungen
  • Lungenfunktionstest, Blutgasuntersuchung, Röntgenbild der Lunge

Warum könnte Atemnot ein Anzeichen von Herzschwäche sein?

Atemnot kann ein Anzeichen von Herzschwäche wie einer Linksherzinsuffizienz sein. Das liegt daran, dass das Herz bei dieser Erkrankung nicht mehr genügend Blut in den Körperkreislauf pumpt. Infolgedessen werden die Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was der Körper versucht durch eine schnellere Atmung auszugleichen. Zudem kann der Blutstau in der Lunge dazu führen, dass flüssige Bestandteile des Blutes aus den Gefäßen austreten und sich in der Lunge Flüssigkeit sammelt. Dies kann ebenfalls starke Atemnot und Husten auslösen. Bei einer fortgeschrittenen Erkrankung kann eine Atemnot auch im Ruhezustand auftreten.

Folgende Anzeichen, die in Kombination mit Atemnot auftreten, können auf Herzprobleme hinweisen:

  • Deutlich gestaute Venen am Hals
  • Wassereinlagerungen im Körper, vor allem in den Beinen
  • Herzklappenveränderungen

Was tun bei Atemnot?

Wenn Atemnot plötzlich, innerhalb von Minuten oder Stunden auftritt, ohne mit einer körperlichen Anstrengung verbunden zu sein, dann kann eine akute Herzschwäche vorliegen, die eine schnelle Behandlung erfordert. Denn eine akute Herzschwäche ist häufig die Folge eines Herzinfarkts oder einer akuten Herzmuskelentzündung. In diesem Fall sollte ein Rettungswagen mit einem Notarzt oder einer Notärztin unter 112 gerufen werden!

Nach Abklärung der Ursachen für eine Atemnot, der möglichen Begleiterkrankungen und des individuellen Krankheitsbildes wird eine Therapie eingeleitet. In der Regel ist das Ziel die Grunderkrankung zu behandeln und die Atemfunktion zu verbessern. Es kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz. Auch Inhalations- und Atemtechniken können dazu beitragen, die Atemnot und Kurzatmigkeit lindern. Darüber hinaus können Entspannungstechniken helfen, körperliche und psychische Belastungen zu bewältigen. Grundsätzlich kann auch – nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin - Ausdauertraining oder Krankengymnastik helfen, die Ausdauer zu trainieren und die Lungenleistung zu verbessern.

Relevante Fragen zum Thema aus dem Expert:innen-Forum

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