Infarkt überstanden – alles gut?

Heute sind Ihre Überlebenschancen nach einem Herzinfarkt deutlich besser als noch vor Jahren. Dennoch sollten Sie nach einem derart einschneidenden Ereignis nicht weiterleben wie zuvor. Entscheiden Sie sich lieber ganz bewusst für einen gesunden Lebensstil.

Ein Herzinfarkt ist kein einmaliges, kurzfristiges Gesundheitsproblem, das Sie abhaken und vergessen können wie einen abgeklungenen Infekt. Meistens ist ein Herzinfarkt ein Zeichen für eine koronare Herzkrankheit und diese Grunderkrankung bleibt bestehen, auch wenn Sie den akuten Infarkt gut überstanden haben und in Ihren Alltag zurückgekehrt sind. Hinzu kommt, dass nach einem einschneidenden Erlebnis wie einem Herzinfarkt die Rückkehr in den Alltag nicht immer leicht ist. Zuweilen können auch Depressionen und Ängste das neue Leben belasten.

Sie können selbst eine ganze Menge für Ihre Gesundheit tun: beispielsweise mit einem gesunden, aktiven Lebensstil und durch die regelmäßige Einnahme der vom Arzt verordneten Medikamente. Außerdem könnten Ihre Angehörigen Sie unterstützen, den neuen Lebensstil konsequent zu verfolgen.

Lebensstiländerung nach 
dem Herzinfarkt

Es wird immer wieder hervorgehoben, wie wichtig die Anpassung oder Änderung des Lebensstils insbesondere nach einem Herzinfarkt ist. Meist trifft Sie ein Herzinfarkt aus heiterem Himmel und verändert Ihr Leben schlagartig. Das bedeutet für Sie in erster Linie, dass Sie Ihren bisherigen Lebensstil radikal verändern müssen. Was genau heißt das für Sie? Dinge wie das Rauchen aufzugeben, die Ernährung umzustellen und regelmäßig Sport zu treiben, sind Ihnen vermutlich bekannt, aber wie genau sollten Sie hier vorgehen? Womit können Sie beginnen, oder sollten Sie etwa alles gleichzeitig umsetzen?

Ein älterer Mann und eine Frau laufen mit einem Rucksack in der Sonne über eine Wiese.
Erfahren Sie im folgenden Interview mit dem BNK-Pressesprecher Dr. Heribert Brück von Patient Herr Konrad Schmitz, wie er seinen Herzinfarkt erlebt hat und wie es ihm danach bei der Lebensstilumstellung ergeht. Vielleicht finden Sie hier Parallelen zu Ihrem eigenen Leben oder die persönlichen Eindrücke von Herrn Schmitz motivieren Sie zur Änderung Ihres Lebensstils.

Der Infarkt kam ganz plötzlich. Ich hatte in den Wochen davor zwar mal öfter kurzes Herzrasen, weitere Anzeichen gab es aber nicht. Eines Morgens bin ich dann mit einem starken Druckgefühl in der Brust wach geworden. Zu Beginn dachte ich, es sei ein Muskelkater. Dann habe ich aber schnell gespürt, dass es mehr ist. Die Schmerzen waren wesentlich stärker und kräftiger, so etwas hatte ich vorher noch nicht erlebt. Die Beschwerden gingen zwischendurch kurzfristig weg, kamen aber nach 10 Minuten wieder. In diesem Moment habe ich Angst bekommen und meine Frau verständigt, die sofort den Rettungsdienst rief. Das bekam ich aber nur noch schemenhaft mit.

Ich habe Prioritäten gesetzt. Das Wichtigste war für mich, mit dem Rauchen aufzuhören. Das war eine Kopfentscheidung und es hat glücklicherweise auch ohne größere Probleme funktioniert. Die Umstellung der Ernährung klappt noch nicht ganz so konsequent, aber ich bemühe mich.

Ich nehme zurzeit 5 Tabletten am Tag, die ich mir morgens schon zurechtlege. Die einzigen Nebenwirkungen, die ich spüre, sind Müdigkeit und dass ich schneller blaue Flecken bekomme als früher.

Ich bewege mich regelmäßig und bin aktiv, aber Sport ist nicht mein Ding. Deshalb habe ich mich auch noch keiner Herzsportgruppe angeschlossen.

Zum Teil, ja. Ich achte auf das, was ich einkaufe. Hin und wieder müssen es aber dann doch auch mal Pommes frites sein. Meine Blutwerte haben sich aber schon deutlich verbessert.

Meine Familie hat eine große Rolle gespielt. Sie ist eine tolle Unterstützung. Alle achten sehr darauf, dass ich mich möglichst konsequent an die Spielregeln halte.

 

Patient: Konrad Schmitz, Erkelenz

Relevante Fragen zum Thema aus dem Expert:innen-Forum

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