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Reisen nach dem Herzinfarkt - Darauf müssen Sie achten!

Flugreisen sollten sorgfältig geplant werden, um gefährlichen Stress zu vermeiden
Foto: Thinkstock, Photodisc, Digital Vision
Darf man nach dem Herzinfarkt reisen?
Diese Frage stellen sich viele Betroffene. Reisen ist wichtig für Erholung und Regeneration – ein Tapetenwechsel hilft dabei, Abstand vom Alltag zu gewinnen: Neue Eindrücke und fremde Kulturen inspirieren und erweitern den Horizont. Besonders bei Flugreisen ist es wichtig, einige Regeln zu beachten und die Reise gründlich vorzubereiten, um das Herz nicht zu schädigen. Abhängig vom Befund und in Absprache mit dem behandelnden Arzt kann man in vielen Fällen bereits drei Wochen nach einem Herzinfarkt verreisen.
Wer sollte nicht verreisen?
Menschen mit Angina pectoris (Brustenge), die nicht problemlos 100 Watt Leistungsstufe auf dem Fahrradergometer bewältigen, sollten auf Reisen verzichten. Auch Menschen, die bereits beim ebenerdigen Gehen und beim Steigen weniger Treppenstufen Atemnot bekommen, sowie Menschen mit wiederholtem Schwindel oder plötzlicher Bewusstlosigkeit sollten von einer Reise Abstand nehmen. Nach einem akuten Herzinfarkt, einer Herzkatheter-Behandlung, dem Einsetzen eines Defibrillators oder eines Herzschrittmachers sollte man wenigstens drei Wochen warten, bevor man auf Reisen geht. Nach einer Herzoperation sollte man wenigstens sechs Wochen verstreichen lassen, bevor man die Koffer packt. Generell sollte mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, ob man reisefähig ist.
Was sollte auf der Reise beachtet werden?
Langstreckenflüge sollten Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) oder Herzinsuffizienz sowie Patienten, die einen Herzschrittmacher oder Defibrillator tragen, nur antreten, wenn sie gut belastbar sind. Da das lange Sitzen im Flugzeug die Gefahr einer Thrombose mit sich bringt, sollte man Kompressionsstrümpfe tragen und mit dem Arzt besprechen, ob Heparinspritzen zur Thromboseprophylaxe nötig sind. Besonders Menschen mit Venenleiden, Raucher und Frauen, die die Pille nehmen, sowie Menschen, die kurz vor der Reise operiert wurden, sollten sich vor Reiseantritt über die nötigen Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe informieren. Während des Fluges sollte man viel trinken – vor allem Wasser. Alkohol sollte gemieden werden! Regelmäßiges Spazierengehen im Gang sowie eine kleine „Bordgymnastik“ unterstützen die Durchblutung und helfen, einer Thrombose vorzubeugen.

Im Urlaub nicht überlasten – Radfahren, Wandern und Schwimmen sind gut für Herz und Kreislauf
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Was sollte am Urlaubsort beachtet werden?
Eine gute und rechtzeitige Reisevorbereitung reduziert unnötigen Stress kurz vor und während des Urlaubs. Generell sollten Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen Extremsituationen meiden. Extreme Hitze oder Kälte, Aufenthalte in Höhen über 2.000 Meter, lange Autofahrten sowie schweres Marschgepäck sollten unbedingt gemieden werden. Wenn man am Urlaubsort ankommt, sollte man sich langsam an die veränderten klimatischen Bedingungen gewöhnen und in den ersten Tagen auf anstrengende Touren oder ausgedehnte Sonnenbäder verzichten. Leichte und mittlere Belastungen wie Radfahren, Wandern und Schwimmen sind gut für Herz und Kreislauf. Man sollte bei diesen Aktivitäten jedoch die pralle Mittagssonne meiden und nicht überhitzt in den Pool oder das Meer springen. In warmen Ländern ist es besonders wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten – besonders Wasser, Kräutertees und Saftschorlen sind geeignet, um Flüssigkeitsdefizite zu vermeiden.
Auch im Urlaub sollte auf eine regelmäßige Einnahme der benötigten Medikamente geachtet werden. Besonders bei Gerinnungshemmern wie Marcumar ist es sinnvoll, die gewohnten Einnahmezeiten beizubehalten, um keine Medikamenteneinnahme zu vergessen. Da sich der Marcumar-Bedarf durch Klimawechsel und veränderte Ernährung im Urlaubsland ändern kann, ist es sinnvoll, die Gerinnung in kürzeren Abständen zu kontrollieren.
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