So schützen Sie Ihr Herz vor schädlichem Stress und gewinnen Lebensqualität zurück

Dauerstress und Alltagshektik – unser Herz braucht zwischendurch Ruhepausen

Ein Infarkt oder auch die Diagnose Herzschwäche bzw. Herzinsuffizienz führt Sie in eine neue und ungewohnte Lebenssituation. Sich damit auseinanderzusetzen und das Leben umzustellen kann Stress, ja sogar emotionale Berg- und Talfahrten auslösen. Manchen Umständen können Sie kaum ausweichen: Arbeiten unter ständigem Termindruck, schwierige Kollegen, anhaltende Konflikte mit dem Partner oder in der Familie, Lärm – dieser Dauerstress ist ein Risikofaktor für Herzerkrankungen. In geringem Maße ist Stress nicht unbedingt negativ – er mobilisiert den Körper und macht ihn bereit für Kampf oder Flucht. Stress sorgt dafür, dass Ihr Herz schneller schlägt, wodurch Ihr Blut mit mehr Druck durch Ihre Venen und Arterien fließt. Kurzzeitiger Stress hilft Ihnen dabei, schwierige Situationen zu meistern.

Ein Mann sitzt an einem Küchentisch und hat die Arme auf den Tisch gelegt und seinen Kopf darauf abgestützt. Vor ihm auf dem Tisch liegen zahlreiche Blätter, ein aufgeklappter Laptop, ein Taschenrechner sowie eine Kaffeekanne. Im Hintergrund ist eine Küche zu sehen.
Auch zu wenige Aufgaben und Beschäftigungen können dazu führen, dass Sie eine gewisse Leere empfinden oder freudlos sind, was wiederum Stress verursachen kann. Dauerstress macht krank, führt zu Schlaflosigkeit, Bluthochdruck und Infektanfälligkeit – Belastungen, die Sie als Herzpatient auf jeden Fall vermeiden sollten.
Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt folgende Anti-Stress-Techniken:
„Ohne Entspannung geht es nicht – nehmen Sie sich immer wieder Zeit für sich selbst“
Eine Frau sitzt vor einem Sofa auf einer Fitnessmatte auf dem Boden im Schneidersitz und hält ihren linken Arm über ihren Kopf.

Überlegen Sie, wie Sie Ihren Lebensstil umstellen können. Welche Stressfaktoren machen Ihnen das Leben schwer und was können Sie selbst daran ändern? Soziale Unterstützung ist ganz wichtig. Oft hilft es mit einer nahestehenden Person offen über diese Fragen zu sprechen und nach neuen Perspektiven zu suchen. Ein weiterer Trick: Versuchen Sie innerlich auf Distanz zu Ihren Problemen zu gehen und betrachten Sie Ihre Stressfaktoren sozusagen „aus der Vogelperspektive“. So gewinnen Sie an Gelassenheit.

Körperliche Bewegung ist ein Wundermittel für den Stressabbau, weil sie Spaß macht und zudem Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes entgegenwirkt. Eine halbe Stunde Bewegung am Tag, seien es Spaziergänge, Sport auf dem Stuhl, leichte Arbeiten in Haushalt und Garten, Schwimmen oder Fahrradfahren kann Ihr Lebensgefühl völlig verändern! Auch Schlafproblemen können Sie mit regelmäßigem Training wirksam zu Leibe rücken.

Leider lassen sich Stressfaktoren nicht immer beseitigen – wichtig ist, dass Sie sie erkennen! Möglicherweise können Gespräche mit Ihrer Familie und vertrauten Menschen oder mit dem Chef und Kollegen die Situation entschärfen. Wenn Sie schwelende Konflikte in der Partnerschaft, Familie oder Beruf belasten: Sprechen Sie an, was Sie stört. Wichtig ist, dass Sie aktiv werden und sich nicht als „machtloses Opfer ungünstiger Umstände“ fühlen. Nehmen Sie Ihr Leben als Herzpatient in die Hand und scheuen Sie sich nicht, bei anhaltenden oder schwerwiegenden Problemen professionelle psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Yoga, autogenes Training, ein Waldspaziergang, Qigong, Tai-Chi – es gibt viele wirksame Entspannungstechniken. Probieren Sie aus, mit welcher Methode Ihnen zu mehr innerlicher Ruhe verhilft! Üben Sie „Ihre“ Entspannungsmethode, damit Sie diese in Stresssituationen abrufen können. Hier finden Sie einige Grundübungen dazu.

Wenn Sie negativen Stress abbauen möchten, müssen Sie sich immer wieder positiv aufladen. Tun Sie genau das, was Ihnen Spaß bereitet! Singen Sie im Chor, malen Sie oder spielen Sie zweimal die Woche Fußball. Das hilft Ihnen, Ihren angespannten Alltag zu verarbeiten und Ihrem Stress ein Ventil zu geben. Fachkreise nennen diese Methode zum Stressabbau „Gegenentwurf“.

Ja, ein schöner Spielfilm kann anregend oder entspannend sein, doch wenn Sie Abend für Abend vor dem Fernseher verbringen, lassen Sie sich vermutlich eher passiv „berieseln“ als inspirieren. Ein viel wirksameres Anti-Stress- und Entspannungsmittel ist es, sich einer Aktivität zu widmen, einer die Sie wirklich begeistert. Daher: Legen Sie öfter mal wieder einen fernsehfreien Tag ein. Greifen Sie ein altes Hobby wieder auf: Malen, tanzen oder singen Sie oder treffen Sie sich mit Freunden zum Kochen.

Stress- und spannungslösende Medikamente? Die Idee, dass eine Pille jeglichen Stress einfach so auflöst ist natürlich verlockend. Trotzdem sollten Sie solche Arzneimittel immer nur unter Aufsicht eines Arztes einnehmen und nicht einfach im Internet bestellen. Viele Beruhigungsmittel wie z.B. Benzodiazepine sind für einen längerfristigen Gebrauch völlig ungeeignet und machen schon nach kurzer Zeit abhängig. Derartige Medikamente lösen Probleme nicht, sondern verdecken lediglich ihre Symptome.

Sollten Sie dennoch spannungslösende Medikamente einnehmen, sollten Sie dies vorher immer mit ihrem Arzt absprechen. Denn es kann zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen, die Sie bereits einnehmen. Für eine genaue Übersicht über Ihre Medikamente, ist es von Vorteil seinen Medikamentenpass bei jedem Arztbesuch dabei zu haben.

Stress, Termindruck, Hetze – da kommt die gesunde Ernährung schnell zu kurz. Häufig essen wir dann zu viel und zu schnell. Wir schlafen schlecht und bekämpfen tagsüber die Müdigkeit mit viel Kaffee oder Zigaretten und konsumieren Alkohol in größeren Mengen. Die Folge: Übergewicht und Unzufriedenheit. Wir sind oft gereizt und ziehen uns von anderen Menschen zurück. Wie Sie sich leicht und herzgesund ernähren und so Ihrem Körper jede Menge Gutes tun, erfahren Sie hier.

Relevante Fragen zum Thema aus dem Expert:innen-Forum

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