www.herzbewusst.de
Veröffentlicht auf www.herzbewusst.de (https://www.herzbewusst.de)


Das regelmäßige Messen des Blutdrucks und das Führen eines Blutdrucktagebuchs helfen dabei, die Lebensqualität nach dem Infarkt zu verbessern.

Das regelmäßige Messen des Blutdrucks und das Führen eines Blutdrucktagebuchs helfen dabei, die Lebensqualität nach dem Infarkt zu verbessern.
Foto: fotolia – Picture-Factory

Nach dem Herzinfarkt: Das kann man selbst für die Gesundheit tun

Ein Herzinfarkt ist immer ein einschneidendes Erlebnis. Doch nach einem Herzinfarkt ist das eigene Schicksal nicht besiegelt. Man hat es ein Stück weit selbst in der Hand, wie das Leben danach aussieht. Doch was kann man für die eigene Gesundheit tun? Wichtig sind vor allem zwei Aspekte, die eng miteinander verbunden sind: Die individuellen Risikofaktoren in den Griff zu bekommen und allgemein einen herzgesunden Lebensstil zu leben – sich gesund zu ernähren, Sport zu treiben und das Rauchen aufzugeben.

Risikofaktor Bluthochdruck: Tagebuch führen und einen herzgesunden Lebensstil pflegen

Viele Herzinfarktpatienten leiden auch unter Bluthochdruck – wenn der Blutdruck dauerhaft erhöht ist, schädigt das die Herzkranzgefäße. Die Grenzwerte liegen bei 140/90 mmHg, angestrebt werden sollten die Werte 120/80 mmHg.

Wenn Herzinfarktpatienten unter Bluthochdruck leiden, wird der Arzt Medikamente verschreiben, die den Blutdruck senken. Man kann aber auch selbst einiges tun: Empfehlenswert, um die richtige Dosierung der Medikamente zu finden, ist ein Blutdrucktagebuch. Man kann zu Hause täglich selbst die Werte mit einem in der Apotheke erhältlichen Blutdruckmessgerät kontrollieren und in das Tagebuch eintragen. Die verordneten Medikamente sollte man stets zur gleichen Uhrzeit einnehmen, damit es nicht zu Schwankungen über den Tag kommt. Die meisten Medikamente werden zweimal täglich eingenommen, beispielsweise um 8 Uhr morgens und um 20 Uhr abends.

Den Blutdruck kann man zusätzlich durch einen herzgesunden Lebensstil positiv beeinflussen: Wer weniger Salz aufnimmt, kann den systolischen Blutdruck (der obere Wert) um rund 5 mmHg senken. Wer einige Kilo zu viel auf die Waage bringt, sollte Gewicht reduzieren. Ein Kilo senkt den systolischen Blutdruck um etwa 2,5 mmHg.

Risikofaktoren Cholesterinspiegel und Diabetes: Gesunde Ernährung ist wichtig

Zu hohe Cholesterin- und Blutzuckerspiegel schädigen ebenfalls die Herzkranzgefäße. Beide Risikofaktoren sind aber durch einen herzgesunden Lebensstil beeinflussbar: Um den Cholesterinspiegel zu normalisieren, sollte man auf seine Ernährung achten. Allgemein sollten sich Herzpatienten an einer sogenannten Mittelmeerkost orientieren, rät die Deutsche Herzstiftung. Um sich cholesterinarm zu ernähren, sollte man weniger Fleisch, Butter, fetthaltige Milchprodukte und Eier essen. Olivenöl und Rapsöl sind hingegen empfehlenswert, da sie mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten.

Ein Typ-2-Diabetes lässt sich ebenfalls durch die Ernährung positiv beeinflussen und manchmal bildet er sich sogar zurück: Daher sollten Typ-2-Diabetiker vor allem an Zucker und Kohlehydraten sparen, auf ausreichende Bewegung achten und gegebenenfalls ihr Körpergewicht reduzieren. Bei Typ-1-Diabetes ist es wichtig, auf eine gute Einstellung des Blutzuckerspiegels durch eine konsequente Behandlung mit Insulin und eine gesunde Lebensweise zu achten, sodass der Blutzuckerspiegel nicht dauerhaft erhöht ist. Dies gilt auch für einen medikamentös behandelten Typ-2-Diabetes.

Stress und Übergewicht abbauen

Stress ist ein eigener Risikofaktor für Herzinfarkt, erhöht aber auch das Risiko für Bluthochdruck. Herzinfarktpatienten sollten daher Stress im Alltag vermeiden und zudem Dinge tun, die Stress abbauen – beispielsweise klassische Musik hören, einen Waldspaziergang unternehmen oder Sport treiben. Sinnvoll kann zudem das Erlernen von Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training sein.

Übergewicht abbauen hilft bei den meisten oben genannten Risikofaktoren. Dies gelingt am besten in einer Kombination aus gesunder, kalorienbewusster Ernährung sowie Sport und Bewegung. Nach einem Herzinfarkt wird Ausdauersport empfohlen, als Richtwert gilt dreimal die Woche etwa 30 Minuten. Die individuelle Belastbarkeit muss dabei mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Darüber hinaus stärken Sport und Bewegung das Herz.

Das Laster Rauchen: Nach einem Herzinfarkt tabu

Nicht alle Herzinfarktpatienten sind Raucher – aber wenn sie es sind, wird es nun dringend Zeit, sich dieses Laster abzugewöhnen. Denn Rauchen erhöht das Risiko für einen weiteren Herzinfarkt um das Dreifache. Durch einen Verzicht aufs Rauchen haben Herzinfarktpatienten einen wesentlichen Faktor selbst in der Hand, um die eigene Gesundheit zu verbessern.

Das könnte Sie auch interessieren:

Fünf Wege, mit dem Rauchen aufzuhören: Hier erfahren Sie, wie Sie das Vorhaben Rauchverzicht erfolgreich umsetzen.

Wie sieht eine gesunde Ernährung nach dem Herzinfarkt aus? Hier finden Sie leckere Rezepte.


Quell-URL: https://www.herzbewusst.de/angina-pectoris-herzinfarkt/diagnose-herzinfarkt/herzinfarkt-was-nun-das-koennen-sie-selbst-tun