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Die Gefäßerkrankung (Arteriosklerose) als lebenslanges Risiko!

Wenn der Patient mit einem Herzinfarkt in die Klinik eingewiesen wird, ist die Arteriosklerose (in der Umgangssprache „Gefäßverkalkung“) als Grunderkrankung bereits fortgeschritten und besteht schon seit längerer Zeit. Bei einem Herzinfarkt liegt entweder ein kompletter Verschluss oder eine hochgradige Engstelle einer oder mehrerer herzversorgender Blutgefäße, der sogenannten Herzkranzarterien, vor.

Mit dem Verschluss des Herzkranzgefäßes kommt es zur Katastrophe, dem Herzinfarkt, einem Vulkanausbruch vergleichbar, bei beiden Ereignissen liegen die Ursachen dafür schon über längere Zeit zurück.

Bei einem Herzinfarkt kommt es dann plötzlich zu starken anhaltenden Beschwerden im Brustbereich mit Atemnot, Kaltschweißigkeit und Todesangst, z. T. berichten die Patienten (vor allem Frauen) über weniger ausgeprägte Symptome. Manchmal sind es lediglich Oberbauchschmerzen mit Übelkeit, welche als Magen-Darm-Erkrankungen fehlinterpretiert werden können.

Wie sehen die Symptome vor einem Herzinfarkt aus?

In aller Regel bestehen bei den Patienten lange im Voraus Beschwerden, die entweder von den Patienten wenig ernst genommen oder als Beschwerden anderer Organe aufgefasst werden. Häufig bemerken die Patienten eine Brustenge vor allem bei körperlicher Belastung, z. T. mit Schmerzen und Unwohlsein in den Armen. Viele Patienten spüren kein Engegefühl auf der Brust, sondern ein Brennen im Halsbereich oder im Oberbauch. Auch Luftnot und Atembeschwerden unter Belastung können auftreten, häufig vermutet man als Patient fälschlicherweise eine Lungenerkrankung dahinter.

Seltener deuten Herzrhythmusstörungen auf eine zugrundeliegende Herzkranzgefäßerkrankung hin.

Was ist die Ursache dieser Beschwerden?

In der Regel liegt eine manifeste und fortgeschrittene Arteriosklerose diesen Beschwerden zugrunde.
Bei der Arteriosklerose kommt es zu Veränderungen der Gefäßwände mit Verkalkung und Verengung der erkrankten Abschnitte.
Die Arteriosklerose tritt meist generalisiert auf, d.h. auch weitere Gefäße des Körpers, z.B. im Gehirn, im Hals, in den Beinen und im Bauch können betroffen sein.
Die Arteriosklerose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die je nach Lokalisation unbehandelt nach jahrelangem Bestehen schließlich zum Herzinfarkt, Schlaganfall, oder bei Durchblutungsstörungen in den Beinen zur sog. "Schaufensterkrankheit" führt.

Was sind die Risiken? Welche Faktoren begünstigen das Auftreten der Arteriosklerose?

Die Risikofaktoren:

1. Ordnung der Patienten mit einer Gefäßerkrankung sind Nikotinkonsum, Bluthochdruck, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Fettstoffwechselstörungen, genetische Veranlagung.

2. Ordnung wie Fettleibigkeit, Stress, Bewegungsmangel, hormonelle Faktoren, erhöhtes Lipoprotein-(a) sowie eine erhöhte Harnsäure. Nur eine lebenslange konsequente Behandlung dieser Risikofaktoren reduziert die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalls.

Auch wenn ein Herzinfarkt bereits stattgefunden hat und das entsprechende Gefäß mit einem Ballon aufgedehnt und eine Gefäßstütze (Stent) implantiert worden ist, reduziert eine konsequente Behandlung der Risikofaktoren der Patienten die Wahrscheinlichkeit eines Zweitinfarktes. Daher bedarf die Arteriosklerose, als eine chronische Erkrankung, einer lebenslangen konsequenten Behandlung aller beeinflussbaren Risikofaktoren.

Autor: Dr. med. Behrus Subin, Cardiomed an der Alster, Reesendamm 3, 20095 Hamburg

 


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