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ASS-Resistenz und Thrombozytenaggregationshemmer-Non-Responder

Autor
Datum
Obelix 1
20.09.2014, 22:23 Uhr

Guten Tag,

Meine Mutter, 79 Jahre, APC-Resistenz bei Faktor V Leiden, mehrfache TVT links, Bluthochdruck, Hyperhomocysteinämie, erhöhte Cholesterinwerte, Dauereinnahme eines gerinnungshemmenden Medikaments, hat vor einem Jahr aufgrund einer Angina Pectoris einen Herzkatheter mit PTCA bekommen. Zwei Stunden nach dem Eingriff bekam sie einen STEMI. Bei einem zweiten Herzkatheter stellte sich eine proximale RIVA In-Stent-Stenose heraus.

Als Thrombozytenaggregationshemmer-Non-Responder ließ der Thrombus sich trotz Thrombozytenaggregationshemmer-Bolus nicht entfernen. Es zeigte sich eine „Hazy-lesion“. Auch sonst war Thrombusmaterial sichtbar. Unser Krankenhaus hat keinen Herz-Chirurgen, so dass eine Verlegung zur 3-fachen Not-Bypass in die Uniklinik erfolgen musste.

Nach insgesamt 11 Wochen auf der Intensivstation mit Nierenversagen (Dialyse), Leberschädigung, Lungenschädigung, Beatmung, Katecholaminen und einem Versuch der Beatmungsentwöhnung, verstarb sie nach Absetzen der Katecholamine an Multiorganversagen.

Unter den Umständen dieser angeborenen Thromboseneigung, wäre da eine Absprache zwischen Kardiologie und Chirurgie nicht angezeigt gewesen?

Vielleicht können Sie mir diese Fragen beantworten

Danke

Dr. med. Ingo Bläse
21.09.2014, 13:04 Uhr

Sehr geehrter Obelix1,

leider muss ich Sie enttäuschen aber solch konkrete Fragestellungen, die fast einem Gutachtenauftrag entsprechen sind aus der Ferne ohne Kenntnis der genauen Abläufe und Entscheidungen nicht abschließend zu beantworten.

Fakt ist sicherlich, dass Ihre Mutter bei multiplen Gerinnungsproblemen zu den Hochrisikopatienten sowohl bei Katheterinterventionen als auch bei operativen Maßnahmen gehörte. Allein aus diesen Gründen halte ich nach Ihren Schilderungen einen katheterinterventionellen Ansatz mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen prinzipiell für gerechtfertigt.

Mein Rat ist, dass Sie zur Klärung Ihrer sicherlich berechtigten Fragen Kontakt mit den behandelnden Kollegen aufnehmen. Ich gehe davon aus, dass alle behandelnden Ärzte sich gerne für Sie Zeit nehmen, damit alle Abläufe und Entscheidungen für Sie nachvollziehbar werden.

Mit der Hoffnung, Ihnen doch etwas geholfen zu haben verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Dr. I. Bläse

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