Das Expert:innen-Forum
Auswertung Eventrecorder
Sehr geehrtes Experten-Team,
mir wurde nach zwei ungeklärten Synkopen ein Eventrecorder implantiert. Dieser war aufgrund meiner ausgeprägten respiratorischen Arrhythmie immer voller falscher Aufzeichnungen. Ich war drei mal in der Klinik um die Sensibilität des recorders niedriger einstellen zu lassen, damit endlich mal "richtige" Aufzeichnungen im Speicher ausgelesen werden können. Ehrlich gesagt nach dem dritten Termin war ich so frustriert dass ich nicht mehr zum Auslesen gegangen bin. Nun ging ich davon aus dass die Batterie im recorder leer ist (weil mein Arzt mir das so sagte nach der langen Tragedauer). Er überwies mich in die Klinik für eine Explanation. Dort wurde noch einmal getestet ob die Batterie tatsächlich leer ist und überraschender Weise konnte er noch abgefragt werden. Im Speicher fanden sich zwei Aufzeichnungen die dem Oberarzt Sorge bereiteten. Er fand zwei Tachycardien mit bis zu 330 bpm, beide sehr arrhythmisch. Ich sollte mich umgehend beim Rhythmologen vorstellen. Dieser schaute sich die Auswertung an und sagte es könnten evtl Artefakte sein, genau sagen könne er das aber nicht. Er würde mir empfehlen nachdem ich in aller Ruhe abgestillt habe (ich habe erst frisch entbunden) solle ich eine EPU machen. Drängen würde es aber nicht.
Was sagen Sie dazu?
Sehr geehrte Frau,
eine Tachykardie mit 330 Schlägen pro Minute ist ohne Symptome kaum vorstellbar, so dass es sich doch eher um Artefakte handeln dürfte.
Das weitere Vorgehen würde ich deshalb davon abhängig machen, ob Sie zu den angegebenen Zeiten Symptome hatten oder nicht.
Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück