Das Expertenforum
Bewegungsabhängige Extrasystolen nach Umzug
Guten Tag,
ich bin 31 Jahre alt und seit meinem Umzug vor ca. 4 Wochen leide ich an VES, die überwiegend im Sitzen und in der Nacht auftreten (bis zu 1.400/Stunde). Tagsüber bin ich meist beschwerdefrei.
Meine Kardiologin hat bereits umfangreiche Untersuchungen (Echo, Blut inkl. Schilddrüse und Ruhe-EKG) durchgeführt, erfreulicherweise bislang ohne Befund.
Vor 5 Jahren (auch nach einem Umzug) litt ich unter gleichen Symptomen. Damals wurde im Krankenhaus ein Kardio-MRT zum Ausschluss einer Myokarditis durchgeführt. Die Beschwerden verschwanden nach ca. 3 Monaten genauso wie sie gekommen waren.
Auffällig ist, dass ich die VES reproduzieren kann, wenn ich etwas länger sitze oder mich abends ins Bett lege. Außerhalb der VES fühle ich mich fit! Es macht den Anschein, dass irgendetwas auf das Herz drückt, wenn ich mich hinsetze oder dass nach dem Umzug eine Verspannung oder ein eingeklemmter Nerv im Thorax- oder Wirbelsäulenbereich vorliegt.
Derzeit soll ich einen Betablocker (5mg Nebivolol) abends einnehmen, obwohl meine HF in der Nacht bei 50 liegt.
Die weitere Diagnostik ist derzeit aufgrund der Coronalage sehr langwierig, da die Termine meist erst in einigen Monaten anstehen.
Hat jemand Erfahrungen mit ähnlicher Problematik und kann mir Hilfestellungen geben, wie ich weiter vorgehen kann? Ich bin bereit alles auszuprobieren, was meine Beschwerden lindern könnte.
Das Auftreten von Extrasystolen (ES)ist oft zufallsmäßig, dafür spricht, dass Sie bereits früher symptomatische ES hatten, die dann wieder verschwunden sind. ES in Ruhe sind nahezu immer harmlos und öfters Stress-getriggert. Auch ein Umzugsgeschehen kann Stress induzieren.
Ich würde noch ein Belastungs-EKG und Langzeit-EKG durchführen lassen. Wenn diese auch unauffällig und Sie bis auf die Stolperer symptomfrei sind, wäre eine weiterführende Diagnostik eher nicht indiziert.