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Bradykardie mit starkem Herzklopfen und teilweise Pulsunregelmäßigkeiten

Autor
Datum
Lisa
15.09.2021, 19:45 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,

ich bin weiblich, 22 Jahre alt, 158 cm groß und wiege 48,5 kg. Ich habe Hashimoto, eine Schilddrüsenunterfunktion und Psoriasis Arthritis (aktuell nicht behandlungsbedürftig).
Seit ca. 3-4 Monaten merke ich Unregelmäßigkeiten meines Herzschlags bzw. einen verstärkten Herzschlag. Zuerst habe ich ca. einmal alle 2 Wochen ein paar Sekunden lang starkes Herzklopfen bei niedrigem bzw. normalem Puls bemerkt. Nun steigerte sich dies bis heute allerdings. Ich habe aktuell mehrmals am Tag in Ruhe (ich schätze 8-10 Mal für bis zu 30 Sekunden, das habe ich jedoch noch nicht gezählt), bei einem Puls von 35/40 bis max. 50, starkes und teilweise unregelmäßiges Herzklopfen. Manchmal spüre ich zwei Schläge, danach einen und danach vier schnelle Schläge hintereinander. Die Anzahl der Schläge ist teilweise unregelmäßig, teilweise regelmäßig. Das Herzklopfen spüre ich nur in Ruhe, in allen Positionen, unabhängig von meinen Gefühlen und sonstigen Einflüssen, wie Mahlzeiten... Ich bin grundsätzlich sportlich (mache seit Jahren 2-3 Mal pro Woche Sport, bis auf die letzten 4 Wochen), ernähre mich normal und habe aktuell keinen Stress. Ich habe bis auf einen niedrigen Blutdruck, den ich schon immer hatte, keine Begleiterscheinungen. Das Herzklopfen ist jedoch sehr nervig, kommt und geht einfach.
Nun zu meinen Fragen. Ich würde gerne wissen, ob das Herzklopfen und die Pulsunregelmäßigkeiten noch als normal eingestuft werden können oder ob ich diese doch mal abklären lassen sollte. Zum anderen muss ich im Oktober eine Umstellungsosteotomie am Oberschenkel durchführen lassen. Ist das Herzklopfen gefährlich für die Narkose und sollte ich das beim Anästhesiegespräch angeben? Ich habe nämlich etwas Angst, dass ich aufgrund dessen nicht operiert werden kann.

Vielen Dank, dass Sie den langen Text durchlesen.
Mit freundlichen Grüßen
LiNaBi

Prof. Dr. med. Thomas Klingenheben
16.09.2021, 13:15 Uhr

In der Regel ist das immer harmlos, nämlich dahingehend, dass bei vergleichsweise niedrigem Ruhe-Puls sog. Extrasystolen (=Extraschläge) auftreten können.
Ich würde das aber einmal mit einem Langzeit-EKG abklären lassen; damit man keine relevanten Rhythmusstörungen übersieht. Auch ist das deshalb sinnvoll weil Sie sich ja in Kürze operieren lassen möchten, und Anästhesisten beruhigter sind, wenn ein solcher EKG-Befund bekannt und abgeklärt ist, als wenn sie den plötzlich überraschend in der Narkose sehen ....

mfG
T. KLingenheben

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