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DCM -Verlauf

Autor
Datum
schneidergockel
25.04.2015, 15:39 Uhr

Guten Tag,

ich leide an dilatativer Kardiomyopathie (DCM)mit global schwer reduzierter linksventr. Funktion, nach Myokarditis unbekannter Ursache. April 2014 EF 30%,( Herzkat.), Sept. 2014 EF 23% ( Kardio MRT). Implant. 2 Sonden Defi., Herzrhythmusstörungen.

Ich bin medikamentös gut eingestellt, halte mich an die Reha-Empfehlungen und mache Ausdauertraining mit geringer Leistung. Fragen:- Warum schreitet die DCM fort? - Wie schnell schreitet diese erfahrungsgemäß fort?

Vielen Dank für Ihre Antwort

Dr. med. Peter Zündorf
28.04.2015, 23:35 Uhr

Guten Abend,

auf dem Hintergrund Ihrer DCM stellen Sie sich 2 wichtige Fragen:

Warum schreitet die DCM fort? Wie schnell wird sie fortschreiten?

Als erstes muss festgehalten werden, dass die EF (Ejektionsfraktion) nur bedingt ein Maßstab sein kann für das Fortschreiten der Herzerkrankung, insbesondere, wenn sie mit unterschiedlichen Methoden gemessen wird. In diesem Zusammenhang ist der Messung mit dem Kernspin (MR) die größere Genauigkeit zuzubilligen. In jedem Fall muss jedoch berücksichtigt werden, dass es sich lediglich um eine Messung in Ruhe handelt, während für Ihre Beeinträchtigung durch die Herzerkrankung nicht der Ruhezustand, sondern der Belastungszustand maßgebend ist. Nach dieser Methoden-Kritik noch etwas zum Fortschreiten der Krankheit:

Tatsächlich besteht eine Tendenz zum Fortschreiten (Remodeling) u.a. durch Überforderung der verbliebenen Herzmuskulatur, die aber durch Ihre Lebensführung und durch die moderne Medikation günstig beeinflusst werden kann. Dazu wird Sie Ihr Kardiologe beraten.

Entscheidend ist Ihr zuverlässiges Mitmachen, Tag für Tag und Stunde für Stunde. Außerdem die zuverlässige regelmäßige Einnahme der Tabletten. Eine Aufgabe Ihres Kardiologen ist es, immer wieder zu klären, ob zum jeweiligen Zeitpunkt weitergehende Maßnahmen hilfreich sein könnten wie z.B. Herzkatheter, Bypass-Operation, Klappenoperation oder eine kardiale Resynchronisationstherapie, alles Maßnahmen, die nur bei bestimmten Bedingungen hilfreich sind.

Bei günstigem Verlauf können Sie trotz ihrer offenbar erheblichen Herzmuskelerkrankung noch lange ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen. Ich wünsche Ihnen dabei viel Glück und Erfolg!

Dr. Peter Zündorf, Hannover

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