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Diastolische Relaxationsstörung
Autor
Datum
Andrea S
25.11.2022, 17:23 Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren,
in meinem kardiologischen Arztbericht steht: Mitrales Einflußprofil mit Hinweisen für diastolische Relaxationsstörung. Was heisst das? Ich habe diesen Begriff gegoogelt und das Ergebnis war besorgniserregend? Habe ich tatsächlich eine Herzschwäche. Ich muss sagen, dass ich bei der Untersuchung beim Kardiologen sehr aufgeregt war und einen hohen Blutdruck und Puls hatte. Ich bin 50 Jahre alt und bis auf Rheuma ansonsten gesund. Ich habe jetzt große Angst. Können Sie mir bitte weiterhelfen bezüglich dieses Begriffes?
Vielen Dank!
Andrea
Dr. med. Jürgen Fritsch
27.11.2022, 15:06 Uhr
Sehr geehrte Andrea,
eine diastolische Relaxationsstörung bedeutet, dass die linke Herzkammer steifer ist als normal, sich in der Phase, in der sie sich mit Blut füllt, also nicht so gut nachgibt (relaxiert). Es gibt verschiedene Ursachen dafür. Ab dem 60. Lebensjahr sieht man es als normal an, also altersbedingt. Ansonsten ist die nächste häufige Ursache erhöhter Blutdruck. Wenn dieser länger besteht, verändert sich die Struktur des Herzmuskels und der Muskel verliert eben an Elastizität. Wenn der Blutdruck durch Medikamente gut eingestellt wird, kann sich das auch wieder zurückbilden. In Ihrem Fall würde ich also einen Zusammenhang zu dem hohen Blutdruck sehen. Auch der schnelle Puls kann die Ursache für eine Veränderung des Flussprofiles sein. Wenn das Herz sehr schnell schlägt, ist die Zeit zur passiven Füllung der Herzkammer so kurz, dass diese Welle verkleinert ist und das Einflussprofil dadurch verändert wird.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Jürgen Fritsch
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie
Psychotherapie, Sportmedizin