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Diastolische Relexationsstörung
Sehr geehrte Damen und Herren,
bei mir (weiblich, 46 Jahre, BMI 31) wurde im Rahmen einer Bluthochdruck-Diagnostik eine Diastolische Relaxationsstörung festgestellt. Es liegt Kurzatmigkeit und recht geringe allgemeine Belastbarkeit vor. Die Dicke der Herzwand beträgt ca. 11mm. Mein Blutdruck ist mit Verapamil 180-0-240 und Candesartan 12-0-8 fast wieder im Normalbereich.
Meine Fragen:
Ist die Diagnose gleichbedeutend mit einer Herzinsuffizienz? Oder wo sind die Unterschiede?
Was kann ich (außer Sport und bewusster Ernährung, z.B. Nordic Walking, um die Ausdauer zu erhöhen und gleichzeitig das Gewicht zu reduzieren) selbst tun, um eine Verschlimmerung zu verhindern?
Besteht möglicherweise Anspruch z.B. auf eine Rehamaßnahme des Rentenversicherungsträgers zur Etablierung einer gesünderen Lebensweise oder evtl sogar ein GdB?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Sehr geehrte Frau U.Wi..
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Diagnose einer diastolischen Relaxationsstörung ist nicht gleichbedeutend mit einer Herzinsuffizienz, kann aber ein Vorbote davon sein. Allerdings sollten Sie Ihren Kardiologen fragen, wie er Ihre Kurzatmigkeit und eingeschränkte Belastbarkeit einschätzt. Möglicherweise bestehen da doch entsprechende Zusammenhänge, die in Richtung einer beginnenden Herzinsuffizienz weisen können.
Die diastolische Relaxationsstörung ist eine technische Beschreibung eines Echobefundes, Herzinsuffizienz dagegen ist eine klinische Diagnose mit entsprechender Bedeutung für Ihr Leben und Ihr Risiko.
Die Maßnahmen die Sie nennen sind schon wesentlicher Teil der Lösung. Möglicherweise zählen noch Stressbewältigung und ausreichender Schlaf dazu.
Bezüglich Rehamaßnahmen müssten Sie mit Ihrem Hausarzt Kontakt aufnehmen, letztlich besteht der Anspruch abhängig von den Einschränkungen, mit denen Sie konfrontiert sind.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Zündorf, Hannover