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Diastolischer Hochdruck nach Kortison

Autor
Datum
dagmita
15.04.2018, 17:03 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bin 51 Jahre alt und habe seit ca 20 Jahren immer mal wieder Hypertonie, die ich behandelt habe mit Votum (Davon habe ich nach 7 Jahren auf einmal Magen Darm Beschwerden bekommen, ACE Hemmer (NW Reizhusten), HCT (NW: heftige photosensible Reaktion im Sommer) Candesartan (NW: starke Kopfschmerzen) Nebivolol (NW Benommenheit und sehr unangenehme Träume) und vieles mehr. Ich habe eine Schrumpfniere und vielleicht kommt die Hypertonie daher. Nun musste ich wegen Grippe mit Asthma mit Reizhusten und Laryngospasmen ca. 5 Wochen lang Prednisolon nehmen. Anfangsdosis 50mg. Seit dem (Es ist ca. 3 Wochen her) habe ich einen diastolischen Blutdruck, der nur im Liegen unter 90 ist und tagsüber meistens über 100 bis 115.Teilweise auch mit Atemnot. Und das trotz HCT 12,5 und seit 3 Tagen auch Nebivolol. Was mich irritiert, ist dass der Systolische Blutdruck dabei selten über 145 geht. Das kenne ich so gar nicht. Kann das eine Nebennierenschwäche sein, bei der die Hypophyse versucht gegen zu regulieren und zu viel ADH ausschüttet?
Die andere Idee ist B12 Mangel. Ich habe häufig B12 Mangel, einmal fast an Werten der perniziösen Anämie und substituiere immer wieder mit B12 Injektionen. Aber macht B12 Mangel speziell diastolische Hypertonie?
Ich bin dankbar für weitere Erkenntnisse und einen guten Rat. Herzliche Grüße

Dr. med. Peter Zündorf
15.04.2018, 23:21 Uhr

Sehr geehrte Dagmita,
Sie haben recht, Cortison kann eine Entgleisung des Blutdrucks auslösen. Die anderen von Ihnen erwähnten Vitamin B12 und ADH dürften in dem Zusammenhang nicht von größerer Bedeutung sein.
Ihre aktuelle Medikation besteht nur aus Nebivolol und HCT, wenn ich Sie richtig verstehe? Wichtig wäre jetzt vor allem eine bessere Einstellung des Blutdrucks, was kurzfristig wahrscheinlich am ehesten durch eine Intensivierung der Medikation zu erreichen ist. Cortison nehmen Sie aktuell nicht mehr?
Bitte lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt bezüglich einer weiteren Intensivierung der Blutdruckmedikation beraten, außerdem zu den zu treffenden Allgemeinmaßnahmen.
Mir fällt auf, dass eine wichtige und effektive Medikamentengruppe bei Ihnen bisher offenbar noch nicht eingesetzt worden ist, nämlich die Kalziumantagonisten wie z.B. Amlodipin und Lercanidipin.
Weitere Details können nur in der Sprechstunde individuell festgelegt werden.
Viel Erfolg und viele Grüße,
Dr. Peter Zündorf, Hannover

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