Das Expertenforum

Ef Wert von 46 Prozent nach Corona Erkrankung

Autor
Datum
ZAB
23.07.2021, 16:58 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

Kurz zu meiner Person. Ich bin männlich, 30 Jahre alt, 175 cm groß und wiege 73 Kilo.
Mitte April diesen Jahres bin ich an Covid-19 erkrankt, der Verlauf war milde.
Im Anschluss hatte ich kaum Beschwerden und ging auch wieder arbeiten.
Anfang Juni war ich zum ersten Mal wieder beim Training und hatte danach leichte Kreislaufprobleme. Auch bei körperlicher Anstrengung war ich recht schnell kaputt und müde.
Daraufhin sollte ich ein Belastungs-EKG absolvieren. Unmittelbar davor kam es zu einer Herzultraschall-Untersuchung. Dort wurde der EF Wert von 46 Prozent festgestellt und weitere Maßnahmen eingeleitet. Die Blutwerte waren unauffällig, pro BNP bei 45 und Troponin bei 0,007.
Auch ein 75 minütiges MRT blieb ohne Befund.
Seitdem nehme ich täglich 5 mg Ramipril ein und habe Ruhe verordnet bekommen. Mit der Einnahme der Medikamente hat sich mein Allgemeinzustand verschlechtert.
Ich bin mir sehr unsicher und wende mich daher an Sie. Bin ich jetzt definitiv an einer Herzinsuffizienz erkrankt oder kann sich der EF Wert wieder stabilisieren und es ist eine Folge der Covid Erkrankung?

Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Ingo Bläse
25.07.2021, 17:12 Uhr

Sehr geehrter Herr ZAB,
post-COVID Beschwerden wie in Ihrem Fall sind wissenschaftlich noch nicht geklärt. Hier sind noch viele Fragen offen, sodass ich auch aus der Ferne keine Diagnose stellen kann.
Das unauffällige proBNP spricht auf jeden Fall gegen eine höhergradige Herzschwäche und eine Herzmuskelentzündung sollte mit einem erhöhten Troponin einhergehen und auch im MRT darstellbar sein. Woher die eingeschränkte EF in der Echokardiographie kommt ist unklar. Wie hoch war eigentlich die EF im MRT?
Dass Sie sich mit der neuen Medikation unwohler fühlen als zuvor sollte so nicht sein. Das Problem sollten Sie mit Ihrem Kardiologen oder Ihrer Kardiologin besprechen.

Bei Ihnen sehe ich noch einige offenen Fragen und bevor diese nicht geklärt sind, ist auch letztlich die Prognose nicht abzuschätzen. Vielleicht gibt es auch andere Gründe für Ihre Beschwerden, die unabhängig sind von der COVID-Erkrankung.

Hoffentlich wissen wir auch bald mehr über den Zusammenhang von COVID-19 und dem Herzen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. I. Bläse

Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Forums spiegelt die Meinung der registrierten Teilnehmer wider. Die Initiatoren und Kooperationspartner der Initiative Herzbewusst übernehmen für diese Inhalte keine Haftung auf Unterlassung, Schadensersatz etc. und erklären ausdrücklich, dass diese Informationen nicht die Auffassung der Initiatoren und Kooperationspartner der Initiative Herzbewusst wiedergeben.