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EKG neg in V1-V3

Autor
Datum
Zauberfee
05.06.2017, 18:11 Uhr

Hallo,

bin 53 habe Multiple Sklerose, nach Wechsel der Neuro-Klinik erhielt ich die EKG Aufzeichnungen. 2015 stand dort grenzwertiges EKG, Kontroll EKG vor Kortison stoß erbeten. Mir sagte men nichts, auch das Kontrol EKG wurde nie durchgeführt. 2016 dann pathologischesa EKG negativ in V2, Ende 2016 das gleiche pathologische EKG.. Februar 2017, plötzlich nächtliches "schwitzen, schwindel, das Gefühl um zu kippen. Also EKG in einem anderem Krankenhaus pathologisches EKG T negativ in V1-V3 Überweisung in das 1 genannte Krankenhaus, mit der Bitte um Abklärung. Keine Abklärung dafür "hat fast jeder“, ist wohl ein Aufzeichnungsfehler?!" Hatte dem Arzt meine Beschwerden aber beschrieben, sein Rat: Neu- Einstellung Hypertonus, Magenspiegelung. Bis dahin nahm ich eine Ramipril 10 mg am Morgen, und 42,45 mg MetoHexal succ am Abend.

Toll jetzt 2mal 95 mg MetoHexal succ am Morgen und 2mal 3,5 mg /2,5mg Viacoram abends. Das ist eine ungeheure Menge, und die Beschwerden sind teilweise noch da.

Wie ist das wirklich zu bewerten? Welche Ursachen könnten vorliegen? Klar habe ich auch Angst, bin auch verärgert, dass man meint Patienten über nichts informieren zu müssen und Hinzu kommt Herzklopfen, selten Schmerzz in der Herzgegend.

Mfg

Dr. med. Jürgen Fritsch
06.06.2017, 08:45 Uhr

Vielen Dank für Ihre Anfrage.

Ohne Gesamtbetrachtung des EKGs ist es sehr schwierig zu beurteilen, ob Ihre beschriebenen Veränderungen noch normal oder schon als auffällig zu beurteilen sind. Ich denke, Sie sprechen von T-Negativierungen. Diese können tatsächlich in den Ableitungen V1 bis V3 normal sein. Ob Ihre Beschwerden damit zu tun haben, ist spekulativ, denn die EKG Veränderungen lagen ja anscheinend auch schon vor, bevor Sie die jetzigen Beschwerden hatten. Manchmal ist es aus medizinischer und psychologischer Sicht sinnvoll, den Patienten nicht über jede kleinste Abweichung zu informieren, da dies auch nur unbegründete Ängste auslösen kann. Ärztinnen und Ärzte müssen hier immer sorgfältig abwägen, welche Informationen relevant sind. Jedes EKG sieht anders aus. Manche Veränderungen sind mal da und beim nächsten EKG wieder weg. Wir sprechen schon mal von funktionellen Veränderungen, die mit dem Aktivierungszustand unseres vegetativen Nervensystems zu tun haben und dann nicht Folge einer Krankheit sind. Gleichförmige EKG-Veränderungen sind bei einer Person als krankhaft, bei der anderen als funktionell zu bewerten. Sie sehen, es ist nicht immer ganz einfach mit dem EKG. Sie können sich hier nur vertrauensvoll an Ihre behandelnden Ärzte wenden und müssen diesen aber glauben, wenn sie Ihnen versichern, dass die Veränderungen harmlos sind.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jürgen Fritsch
Facharzt für Innere Medizin
Kardiologie
Psychotherapie
Sportmedizin

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