Das Expertenforum
Erbitte eine Erklärung zu dem unteren Sachverhalt bzw. eines HFmrEF-Typs.
Linker Ventrikel:
Septum, ED 13 mm (< 12 mm)
Hinterwand, ED 11 mm ( < 12 mm)
LDd, ED 54 mm (< 55 mm)
LVEDV 139 ml
LVOTd 22 mm
Rechter Ventrikel:
RA Fläche 19,1 cm²
Diastolische Funktion (LV):
MV E Vmax 1,11 m/s (0,8 -1,5 m/s)
MV A Vmax 0,96 m/s (0,4 -0,8 m/s)
MV E/A 1,16
Dezelerationszeit E 197 ms (150 – 220 ms)
E´mean 7 cm/s
E/E´ 16,5
Linker Ventrikel normal groß, hypertrophiert mit leichtgradig eingeschränkter systolischer LV-Funktion (LVEF 50%) bei geringer Hypokinesie basal inferoseptal und inferior. Kein LV Thrombus darstellbar. Rechter Ventrikel normal groß mit erhaltener systolischer RV-Funktion. Kein Zeichen der aktuten oder chronischen Rechtsherzbelastung. Linker Vorhof dilatiert (LA Volumen 96 ml).
Rechter Vorhof normal groß. Diastolische Dysfuktion mit einem Ratio E/e´ 17 und daher sicherlich Hinweis auf einen erhöhten LV Fülldruck. Aortenklappe unauffällig, Mitralklappe mit leichtgradiger Insuffizienz. Trikuspidalklappe unauffällig, Pulmonalklappe unauffällig. Keine validen pulmonalen Drücke ableitbar. VCI normal weit, regelrecht atemmoduliert >50%. Kein Perikardguss, kein Pleuraerguss.
EF nach Belastung: 60 % (EDV: 139 ml; ESV: 56 ml)
EF in Ruhe: 46 % (EDV: 108 ml; ESV: 58 ml)
Beurteilung:
Szintigrafisch zeigt sich eine belastungsinduzierte Myocardischämie in der basisnahen Hälfte der Posterolateralwand. Der Befund weist mit einer Ischämielast von ca. 6 % keine funktionelle Relevanz auf.
Eindeutige Narbenareale kommen nicht zur Darstellung.
Sehr geehrter Karl56,
wie ich bereits in meiner ersten Antwort vom 25.06. geschrieben habe, ist die isolierte Betrachtung einer Myokardszintigraphie nicht zielführend und wie Ihre offensichtliche Verunsicherung zeigt, auch nicht im Sinne des Patienten.
In der heutigen Frage scheinen Sie aber jetzt auch den echokardiographischen Befund allerdings mit der Beurteilung der Szintigraphie zu präsentieren.
Die EF ist in der Echokardiographie zuverlässiger zu ermitteln und mit 50% grenzwertig und auch in der Szintigraphie ist sie allenfalls grenzwertig (Normgrenze für Männer 43%). Da echokardiographisch auch eine diastolische Dysfunktion beschrieben ist, lässt sich der Befund durch den Blutdruck erklären. Dass die EF unter der Belastung ansteigt ist erwünscht und deshalb positiv zu bewerten
Wie ich ebenfalls schon geschrieben habe, hängt das weitere Vorgehen ganz entscheidend davon ab, warum diese Untersuchung durchgeführt wurde. Das müssen Sie mit Ihren behandelnden Ärzten besprechen.
Für mich scheint nach dem echokardiographischen Befund Ihr hauptsächliches Problem neben der Ischämie (wenn die Ihnen überhaupt Beschwerden bereitet) der Blutdruck zu sein, dessen Behandlung im Vordergrund steht.
Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück