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Erhöhtes Lipoprotein (a) und Statin-Unverträglichkeit
Sehr geehrte Damen und Herren, trotz meiner Statinunverträglichkeit konnte ich mich nun innerhalb 1 Jahres von 1/8 LESCOL (10mg) auf 1 ganzes LESCOL (80mg) "hocharbeiten". (CK=160 U/l) Die Therapie wurde 2015 vorsorglich wegen des entdeckten erhöhten Lp(a) erforderlich. Ein KV-Ereignis hatte ich keines. Unter den "Anfangsstatinen" (Atorvastatin, Simvastatin,..etc.) hatte ich starke Muskelschmerzen und Gewichtsabnahme mit sehr krankem Aussehen. Diese Statine mussten sofort abgesetzt werden. Nun, mit dem "Ein-Jahres-Einschleichen" von LESCOL, ist mir (nur) ein permanenter, leichter Muskelkater am Oberkörper geblieben. Daraufhin: 1.Kardiologe: LESCOL abgesetzt -> Fettwerte gestiegen =keine Lösung. 2.Kardiologe: leichten Muskelkater akzeptiert. 3.Kardiologe: LESCOL halbiert + Ezetimib -> Muskelkater blieb. Mich würde der leichte Muskelkater nicht stören. Meinen Sie, dass er gefährlich sein könnte, für Herz und übrige Muskulatur, und das eine andere, geeignetere Therapie (welche?) zu empfehlen ist? Ihre geschätzte Meinung würde mich sehr freuen. Freundliche Grüße Nikolaus E.
Sehr geehrter Herr E.,
für die Statin-Therapie in der Primärprävention, und dabei handelt es sich bei Ihnen ja wohl, gibt es im Bereich der gesetzlichen Krankenkassen klare Empfehlungen, die jedoch auch auf privatversicherte Patienten anzuwenden sind: Patienten mit einem Risiko für Koronare Herzerkrankung von über 20% in 10 Jahren oder bereits vorhandenen Gefäßveränderungen sollten ein Statin erhalten. Eine andere Empfehlung berücksichtigt noch den LDL-Wert; wenn dieser über 190 mg/dl liegt, wird eine medikamentöse Behandlung empfohlen. Lp(a) wird in diesen Empfehlungen nicht erwähnt. Wenn denn bei Ihnen die Indikation für eine medikamentöse Behandlung besteht, sie die 80 mg Fluvastatin vertragen, spricht nichts gegen diese Therapie, auch nicht ein leichter Muskelkater.
Herzliche Grüße Dr. Heribert Brück