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Extrasystolen

Autor
Datum
Andi31
13.08.2016, 15:31 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren Dres,

anläßlich einer am Blutdruckmessgerät angezeigten Herzrhytmusstörung wurde bei mir ein LZ -EKG(21 Std) durchgeführt, mit dem Ergebnis eines unauffäligen Frequenzprofils,mehrerer(563)polymorphen VES,seltener Bigeminuse bis 8 Zyklen,3 Couplets,1 monomorphen ventrikulären Salve mit 4 Schlägen,und mehrerer (459) SVES .Die Diagnose lautet:Sinusrhytmus mit mehreren SVES,ventrikuläre Extrasystolie Lown IV B,1 monomorphe Vierersalve.

Ich wäre Ihnen dankbar für die Erläuterung dieser Diagnose sowie Hinweise bezüglich weiterer Vorgehensweise bei diesem Krankheitsbild.Ausser extremer Müdigkeit klage ich über keinerlei andere Beschwerden..Unabhängig davon bitte ich um Erklärung, wie anhand eines derartigen EKG(21.Std.)zwischen Extrasystolie und Vorhofflimmern differenziert werden kann,da bei meiner Ehefrau,bei der ursprünglich auch nur von einer Extrasystolie ausgegangen worden war, ein Vorhofflimmern erst nach einem 5-tägigen EKG nachgewiesen werden konnte.

Mit freundlichem Gruß
Andi31

Dr. med. Heribert Brück
14.08.2016, 12:34 Uhr

Sehr geehrter Herr Andi31,

die von Ihnen genannte Diagnose ist lediglich eine Beschreibung des Ergebnisses Ihres Langzeit-EKGs. Herzrhythmusstörungen sind für sich genommen nur in wenigen Ausnahmefällen gefährlich. Sie sollten jedoch immer im Gesamtzusammenhang gesehen werden, d.h. führen sie zu Beschwerden und insbesondere liegt ihnen eine Herzerkrankung zu Grunde. Bei einem ansonsten gesunden Herzen sind auch viele Extrasystolen unproblematisch. Ob das Herz gesund ist überprüft man zunächst durch eine Ultraschalluntersuchung (Echokardiographie) und ein Belastung-EKG (Ergometrie), danach kann man entscheiden, ob weitere Untersuchungen notwendig sind.

Nun zum zweiten Teil Ihrer Frage. Extrasystolen und Vorhofflimmern sind verschiedene Formen von Rhythmusstörungen. Bei den Extrasystolen können wir solche vom Vorhof (supraventrikuläre) und von der Kammer (ventrikuläre) ausgehende unterscheiden. Vorhofflimmern tritt zunächst oft nur anfallsweise und kurzzeitig auf; deshalb steigt die Wahrscheinlichkeit, eine Phase mit Vorhofflimmern zu dokumentieren, mit der Dauer der Aufzeichnung. In begründeten Einzelfällen führt man deshalb 2-, 5- oder 7-tägige LZ-EKGs durch oder man implantiert sogar ein kleines Gerät unter die Haut, das den Rhythmus kontinuierlich überwacht.

Ich hoffe, dass ich Ihnen weiterhelfen konnte und wünsche Ihnen alles Gute.

Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück

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