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Extrasystolen
Sehr geehrtes Ärzteteam,
ich bin am verzweifeln. Ich bin 28 Jahre alt, etwas Übergewichtig aber im großen und ganzen gesund. Letztes Jahr habe ich eine Trennung erlitten, im Anschluss bekam ich immer wieder Extrasystolen, die mir am Anfang große Angst machten. Ich war beim Kardiologen, ohne Befund. Man stellte fest dass mein RR zeitweise sehr hoch ist (vorher hatte ich immer Perfekte werte).
Seit dem habe ich immer phasenweise Extrasystolen, mal unter Belastung mal in Ruhe, diese machen mir nach wie vor Angst. Weitere Symptome wie Synkopeneigung oder Luftnot bekomme ich nicht. Es ist im Großen und Ganzen einfach nur sehr unangenehm.
Mein Ruhepuls ist in der Regel relativ niedrig. 52-60 BPM. Diesen habe ich aber auch schon immer.
Wenn die Extrasystolen mal ein paar Tage nicht auftreten. Hoffe ich immer dass es aufhört. Dann kommen wieder stressige Tage wo ich dauerhaft welche habe.
Ich nehme jetzt Tromcardin, bisher spüre ich aber keine Wirkung. Mein Hausarzt sagt die Extrasystolen wären vegetativ.
Was kann ich tun dass es besser wird? Trotz negativer Befunde, fühle ich mich als wäre ich herzkrank. Das macht mir schwer zu schaffen und die Extrasystolen Schränken mich stark ein. In Momenten, wo diese auftreten fühle ich mich schwach und ängstlich. Ich habe dadurch schon Angst Treppen zu gehen oder schnell zu laufen.
Eventuell Betablocker?
Ich bin für jeden Rat dankbar.
Viele Grüße
M.
Hallo Marc893,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Wenn ich Sie richtig verstehe, wurden Sie bereits kardiologisch untersucht, und bis auf einen teilweise hohen Blutdruck wurden keine Auffälligkeiten festgestellt. Außerdem sind Sie bisher weder kollabiert noch haben Sie eine vorzeitige Luftnot bei Belastung.
Das sind aus meiner Sicht ganz wichtige Hinweise Entwarnung geben zu dürfen. Die Trennungssituation als Auslöser der Extrasystolie, die damit verbundene Angst und der offenbar stressbedingt teilweise erhöhte Blutdruck weisen tatsächlich auf eine stressbedingte Ursache der Extrasystolie hin, also platt gesagt: vermehrtes Adrenalin im Blut.
Was machen Sie zur Stressbewältigung? Möglichkeiten wären z.B. Sport, Meditation, autogenes Training, Musik, Treffen mit Freunden etc.
In solchen Situationen helfen häufig auch Betablocker, da sie ja die Wirkung von Adrenalin an den entsprechenden Rezeptoren zumindest teilweise blockieren. Eine 100 prozentige Wirkung ist aber nicht zu erwarten. Bei Ihren eher niedrigen Pulswerten sollte ggf. auch erst mal mit einer eher kleineren Dosis eines Betablockers begonnen werden.
Wenn Sie Angst haben mit Sport zu beginnen, starten Sie zunächst langsam und in Begleitung. Sport ist sicher eines der effektivsten Mittel zum Bewältigen von Stress.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Hinweisen weitergeholfen zu haben und wünsche Ihnen rasche gute Besserung.
Viele Grüße
Dr. Peter Zündorf, Hannover