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Extrasystolen beim Sport

Autor
Datum
JayJay1996
08.03.2021, 18:56 Uhr

Hallo liebes Expertenteam,

vorab möchte ich schon einmal die Info geben, dass ich an einer hypochondrischen Störung leide und bereits eine Therapie mache, in der schon Fortschritte erzielt wurden.

Meine Ängste beziehen sich vornehmlich aufs Herz, weswegen ich einige Untersuchungen absolviert habe. Insgesamt wurden in den letzten 12 Monaten bei zwei verschiedenen Kardiologen 2x Ergometrie und 2x Echo durchgeführt, jeweils ohne Befund.

Dazu kommen mehrere Ruhe-EKG´s und 2x Langzeit-EKG beim Hausarzt, letzteres erst vor kurzem. Außerdem wurde eine Langzeit-Blutdruckmessung durchgeführt und die Blutfette abgenommen, da war auch alles im grünen Bereich.

Da all diese Untersuchungen ohne Befund waren, gehe ich davon aus, dass eine strukturelle oder erblich/genetisch bedingte Herzerkrankung ziemlich sicher ausgeschlossen werden kann.

Mein Hauptproblem bezieht sich auf Extrasystolen, die ich teils sehr stark wahrnehme, wenn ich eine Phase habe, in der ich sehr in mich hineinhorche.

In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass ich diese auch verstärkt vereinzelt beim Sport beobachte, was mich sehr verunsichert. Bei den Belastung-EKGs waren keine ES zu sehen, im Langzeit-EKG wurden sie aufgezeichnet, laut Hausarzt nicht behandlungsbedürftig.

Sind ES auch bei Belastung ungefährlich?

Dr. med. Jürgen Fritsch
09.03.2021, 11:01 Uhr

Vielen Dank für Ihre Frage, die viele Menschen betrifft. Bei nahezu jedem Menschen findet man schon mal Extrasystolen. Viel Personen merken sie allerdings gar nicht, trotzdem sind sie immer mal da. Sie können in Ruhe und bei Belastung auftreten. Verdächtig ist es immer, wenn sie ganz streng belastungsabbhängig auftreten, also quasi durch Belastung provoziert oder ausgelöst werden. Oft treten sie aber einafch zufällig auch mal unter Belastung auf und dann nimmt man sie manchmal stärker wahr. Sie sind ja gut untersucht, so dass eine organische Herzerkrankung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei Ihnen ausgeschlossen werden kann. Dann sind die Herzrhythmusstörungen als unbedenklich einzuordnen und man würde sie nicht therapieren.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Jürgen Fritsch
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie
Psychotherapie, Sportmedizin

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