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Extrasystolen durch Trauer/Kummer?

Autor
Datum
Benjamin1985
19.07.2022, 18:18 Uhr

Hallo liebe Experten, ich, 36, 197 cm gross, 100 kg, nichtraucher, habe schon länger hin und wieder Phasen mit extrasystolen VES und supraventrikulär, ab und zu auch mal eine kurze supraventrikuläre Tachykardie. Laut Kardiologe alles harmlos. Seit gut 2 Monaten habe ich massive Extrasystolen, weswegen ich im Krankenhaus vorstellig war. Dort kam beim EKG, 24 std und Belastung heraus, dass ich häufiger trigemini und ab und zu bigemini habe. Ultraschall war ok. Insgesamt ca 3000 im 24 Stunden EKG.

Der Arzt sagte mir, dass sowas auch durch Stress und seelische Belastung kommen kann. Nach langen Gesprächen mit meiner Familie besteht die Meinung, dass mir der Verlust eines Haustieres im November letzten Jahres sehr zugesetzt habe und ich das Thema immer noch nicht ganz abgeschlossen hätte. Zugegeben, das ist so, aber kann ein solches Ereignis dazu führen, das über Monate später Rhythmusstörungen auftreten? Und sind diese dann auch harmlos?

Danke vorab und liebe Grüße, Benjamin

Prof. Dr. med. Thomas Klingenheben
19.07.2022, 23:49 Uhr

Hallo,
ja, Rhythmusstörungen können gern bei Stress jeglicher Art - und dazu gehört auch die Trauerreaktion - ausgelöst oder verstärkt werden.
Sofern das aber schon kardiologisch alles durchuntersucht ist, kann man davon ausgehen, dass diese Extraschläge - wie in den allermeisten Fällen - harmlos sind.
Eine spezifische Behandlung wird daher auch meist nicht empfohlen, zudem sind 3.000/ 24 h nicht viel, das wäre bei 30 Tsd/24 h der Fall.
Lediglich bei erheblichem symptomatischen Leidensdruck durch die Extrasystolie kann mit d. Kardiolog*In über eine spezifische Therapie gesprochen werden.
mfG
Thomas Klingenheben

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