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Extrasystolen, mehr Angst oder reale Gefahr?

Autor
Datum
Davud1981
03.02.2018, 18:28 Uhr

Hi, ich bin 36 Jahre und leide seit Jahren unter Extrasystolen, mal mehr mal weniger aber im November letzten Jahren wurde es auf einmal so stark das ich ins KH musste mit Verdacht auf Vorhofflimmern was sich zum Glück als nur Extrasystolen herausstellte und nach 3 Std konnte ich nach Hause. Seit dem leide ich jedoch häufiger unter vermehrten Extrasystolen teils tgl. oder auch mal Episodenweise in ei er Std sehr viele gepaart mittags glaube ich. Mittlerweile wurden 3 lzekg gemacht, 2 Ultraschalls und einmal Ergometer und zum Glück nur vereinzelt Extrasystolen festgestellt und seit Dez sollte ich bisoprolol ausprobieren ob es hilft, anfangs hatte ich mit 1.25 einen durchschnittlichen puls von 64 und selten es, ehr fast keine. Aber Mitte Januar hatte ich schlagartig wieder an einen Tag sehr viele in kurzer Zeit und musste ins kh wo man mir wieder die Ungefährlichkeit bestätigte und man sagte mir ich solle Dosis erhöhen da 1.25 so gut wie 0 Wirkung hätte, selbst 2,5 mg wäre noch eine sehr geringe Dosis und es würde mich ehr beruhigen. Nun wurde ich noch 4 Tage im kh aufgenommen um alles abzuklären und nach 3 Tagen EKG, Ergometer und Ultraschall wurde nichts bis vereinzelt es, ves wie auch sves gefunden. Zum Glück sollte ich sagen. Und ich skeptisch die bisoprolol absetzen da ich ich nicht bräuchte. Heute hab ich damit angefangen die Dosis zu halbieren also wieder 1.25mg und dann prompt stolpert mein Herz vereinzelt den ganzen Tag und genau das verunsichert mich und macht mich auch Angst. Ich nehme seit ein paar Tage auch tromcardin und überlege schon ob es daran liegt vielleicht, oder ist es einfach der Kopf gerade? Ich habe oft gehört das die Psyche eine extrem große Rolle spielt und da ich eh unter eine Angst Erkrankung leide wäre es ja nicht weit her diese These, jedoch habe ich nun öfters gelesen das die Psyche keine Extrasystolen hervorrufen kann also bin ich nun doch wieder verunsichert und frage mich bin ich gesund rein organisch oder hatte man etwas übersehen da man oft hört in ihren alter und all diese Floskeln... Manchmal habe ich das Gefühl gehabt man hat ich da wenig ernst genommen und genau das macht mir sorgen. Oder sollte ich einfach vertrauen und sollte auch glücklich sein das organisch nichts gefunden wurde und das ich somit mir über mein Herz keine Sorgen machen müsste und sollte? Ich weiß es war viel Text aber vielleicht können sie mir etwas behilflich sein. Danke David

Dr. med. Ingo Bläse
06.02.2018, 20:46 Uhr

Sehr geehrter Davud1981, 
die Länge und auch die Intensität Ihrer Anfrage beweist die Wichtigkeit des Problems für Sie.
Objektiv wichtig ist jedoch erst einmal die Tatsache, dass Ihr Herz ansonsten gesund ist. Dies ist wichtig für die Prognose und auch für eventuelle weiterführende Therapien. Ein gesundes Herz kann manches Problem wegstecken.
Trotzdem bleibt Ihre subjektive Einschränkung der Lebensqualität. Diese zu verbessern sollte das Hauptziel ärztlichen Handelns sein. Wie dies zu erreichen ist, ist letztlich zweitrangig. Möglich ist eine spezifische antiarrhythmische medikamentöse Therapie und in Einzelfällen kann auch die Symptomatik der alleinige Grund für eine Katheterintervention (Ablation) sein.
Stellen Sie sich mit Ihren Unterlagen an einer speziellen rhythmologischen Ambulanz vor. Dort ist zumeist genug Erfahrung vorhanden, damit zusammen mit Ihnen ein Therapiekonzept erarbeitet werden kann. Solche rhythmologischen Ambulanzen finden Sie an den Universitätskliniken und vielen größeren Häusern mit speziellen Abteilungen, die sich den ganzen Tag mit Herzrhythmusstörungen befassen.
Bitte haben Sie Verständnis, dass ich nicht auf einzelne Therapien oder Medikamentendosierungen eingehen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. I. Bläse

 

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