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Extrasystolen oder doch VHF

Autor
Datum
Nla
05.09.2022, 19:01 Uhr

Liebes Expertenteam,
im vergangenen Dezember fing mein Herz plötzlich an arryhthmisch zu schlagen und hielt für drei Monate so an.

Fast durchgehend spürte ich viele, viele Extraschläge und Pausen.
Der ärztliche Bereitschaftsdienst schickte mich mit dring. Verdacht auf absolute Bradyarrhythmie in die Notaufnahme.
Dort wurde Blut abgenommen und ein Kaliumwert von 3,2 gemessen. Ergebnis: ES mit Pausen

Die ES wurden allerdings immer schlimmer, ich bekam ständigen Reizhusten und Aufstoßen von den Stolperern und mein HA stellte fest, dass mein Kaliumspiegel schwankt.
Ich bekam dann als dauerhafte Medikation 2,5mg Bisoprolol und 1 Kalinor Brausetablette tgl.
So ist der Kaliumwert immer im guten Berreich 4,4-4,6

Nach 1,5 Monaten bekam ich dann auch endlich einen Kardiologentermin der ein Echo machte, welches oB war.
Für das LZ-EKG war es dort bereits zu spät, denn es ging mir wieder gut und es wurden nur wenige ES aufgezeichnet.

6 Monate war nun Ruhe, aber jetzt ist es noch schlimmer zurück. Seit 6 Tagen spüre ich jeden zweiten Schlag falsch, oder auch völliges Chaos mit brummen in der Brust.
Arzt überwies mich mit VHF ins Krankenhaus.
Autom. EKG Auswertung sagt VHF, aber der Arzt in der Notaufnahme schickte mich wieder mit ES nach Hause.
Auch meine Smartwatch zeigt VHF.

Kann die autom. Auswertung so fehlerhaft sein?
Ich bin verunsichert.
2015 hatte ich eine perif. Lungenembolie ohne erkennbaren Grund.

(w/40/adipös/NR)

Vielen Dank für ihre Bewertung

Dr. med. Peter Zündorf
06.09.2022, 07:59 Uhr

Hallo Nla,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Es ist tatsächlich so, dass man Herzrhythmusstörungen nur aus dem EKG diagnostizieren kann. Solange kein Vorhofflimmern im EKG auftritt, kann man es nicht identifizieren.
Allerdings haben Sie offenbar eine Smartwatch-Registrierung mit Vorhofflimmern, die für eine Diagnose aus meiner Sicht ausreichen würde. Haben Sie diese bereits vorgelegt?
Sprechen Sie doch Ihren Hausarzt oder Ihren Kardiologen an, ob er die Diagnose Vorhofflimmern in diesem EKG bestätigen kann; wenn ja, ist die Sache geklärt.
Vorhofflimmern ist eine gutartige Herzrhythmusstörung und hat wenig mit einem niedrigen Kalium zu tun. Möglicherweise handelte es sich zu jenem Zeitpunkt auch um andere Herzrhythmusstörungen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Dr. Peter Zündorf, Hannover

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