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Extrasystolen seit 6 Wochen immer Abends mehrere Stunden

Autor
Datum
Rincewind
03.07.2018, 10:30 Uhr

Hallo,
wie oben im Betreff beschrieben habe ich jetzt seit ca. 6-7 Wochen jeden Abend für 4-7 Stunden ES. Diese kommen bei jeden 2-10 Herzschlag unregelmäßig. Was mich jetzt bewogen hat hier zu schreiben ist, dass seit ein paar Tagen beim Ausatmen ein leichtes Druckgefühl beim "Herzen" (leicht links unter dem Brustbein) und bei Anstrengung (z.B. Einkäufe tragen) leichte Atemnot kommt.
Zu meiner Person: männlich, 38, Sportlich (Ausdauer 3-5 mal die Woche)
Krankengeschichte: seid 2,5 Jahren in Behandlung wegen Herzrhythmusstörungen. Erst mit Betablockern wobei sich aber zeigte, das ich diese nicht vertrage und mein Puls über die Zeit immer weiter viel, sodass ich beim Plus von 37-40 Schlägen war... und das nicht in Ruhe. Daraufhin sofort abgesetzt und die erste Ablation. Die zweite Ablation folgte dann nach 6 Monaten wieder fingen ES 1000-3000 am Tag an und im Langzeit EKG zeigten sich auch wieder Rhythmusstörungen. das ist jetzt ca. 7 Monate her.

Nun zu meiner Frage: Ich weiß das ich wieder zum Langzeit EKG muss und so weiter. Vor der letzten Ablation sagten meine Ärzte zwar man kann bis zu drei Ablationen machen aber ich habe wenig Hoffnung, dass das hilft. Die andere Alternative die Genannt wurde ist ein Schrittmacher. Damit möchte ich mich aber irgendwie nicht anfreunden...
Wäre es möglich nochmal mit anderen Betablockern zu arbeiten oder wirken die Betablocker alle gleich, sodass mein Puls irgendwann wieder abstürzen würde.

Vielen Dank vorab für eine Antwort und Entschuldigung für den langen Text.

Dr. med. Jürgen Fritsch
04.07.2018, 08:25 Uhr

Lieber Nutzer,

konkret zu Ihrer Frage: Nein, Betablocker unterscheiden sich. Es gibt insbesondere 2 Betablocker mit sogenannter intrinsischer Aktivität, die den Puls meistens nicht so stark abfallen lassen. Einer davon ist Pindolol. Ich habe damit in einigen Fällen gute Erfahrung gemacht. Es funktioniert aber nicht immer. Für Sportler sind Betablocker insgesamt ja nicht optimal. weil sie auch den Herzfrequenzanstieg unter Belastung reduzieren, was sich meist in einer schlechteren Leistungsfähigkeit widerspiegelt. Es gibt ja auch andere Antiarrhythmika, die besser gegen Extrasystolen wirken (z.B. Flecainid). Sind diese schon ausprobiert worden?

Ein weiterer Ablationsversuch der zur definitiven Elimination der Extrasystolen führt wäre natürlich der beste Weg.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Jürgen Fritsch

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