Das Expert:innen-Forum

Ich hatte vor einem Jahr einen Herzinfarkt, mit 41 Jahren. Keiner der Ärzte konnte mir genau sagen warum, denn ich leide nicht an Diabetes, bin nicht übergewichtig gewesen, habe keinen Bluthochdruck und meine Cholesterinwerte waren immer alle in der Norm. Mittlerweile weiß ich das mein Lpa-Wert bei 70 liegt, was zwar höher als der Normwert ist, jedoch nicht so hoch, wie bei anderen Patienten mit einem Herzinfarkt. Außerdem habe ich seitdem mit dem Rauchen aufgehört (30 Zigaretten am Tag), treibe je nach Möglichkeit 3-5 x die Woche Sport, habe 6 Kilo abgenommen (von 74,4 auf 68,4 Kg) und meine Ernährung für mich so umgestellt, dass es mir noch schmeckt (fettreduzierte Milchprodukte, viel weniger Fleisch und Fast Food, kaum noch Weizenprodukte, keine Säfte oder sonstigen süßen Getränke, kein Alkohol). Trotzdem halte ich mich nicht wirklich an die mediterrane Küche, sondern nehmendes zu mir, was mir schmeckt und was ich auch gut für mich und meinen Mann zubereiten kann.
Neben meiner Herzerkrankungen leide ich unter Wirbelsäulenproblemen, Migräne und Zwängen, die ich bis zu meinem Herzinfarkt gut im Griff hatte.
Essen ist deshalb für mich wichtig, weil ich bei „etwas Leckerem“ entspannen kann und mich am Ende eines langen und auch stressigen Tages darauf freue.
Nichtsdestotrotz habe ich ständig ein schlechtes Gewissen, weil ich immer denke, dass ich im Umgang mit meinen Herzerkrankungen alles falsch mache und an jeder Ecke und jedem Ende höre, was ich noch alles machen müsste, sollte, und, und, und, auch wenn es ums Essen geht.
Meiner Genesung ist dies nicht zuträglich, weites mich psychisch stark belastet und ich durch die Gedanken rund um meinen Herzinfarkt wieder Zwänge zeige.
Woher weiß ich also, dass ich insgesamt gesehen mit meiner Ernährung richtig liege, ohne mit dieser meinem Herzen und meiner Psyche zu schaden.