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Herzkatheder mit evt. Stent

Autor
Datum
StentFragen
10.10.2021, 09:46 Uhr

Bei mir wurde vor zwei Jahren ein Herz CT durchgeführt. Diagnose 50% ostiale Stenose der rechten Kranzarterie. Seitdem hat sich meine Luftnot, besonders beim Treppensteigen, verschlimmert (Ergometrie bis 100w möglich, dann Erschöpfung).
Mein Kardiologe empfiehlt nun unbedingt ein Herzkatheteruntersuchung und geht davon aus, daß Stents notwendig sind.
Über den Verlauf der OP hat er mich gründlich aufgeklärt, dies ist mir völlig klar. Nur erhielt ich leider keine Antwort auf nachstehende Fragen/ Bedenken.
In der Skizze zur OP wurde die Verengung als einzelne Engstelle gezeichnet; was ist, wenn es sich nicht nur um diese Engstelle handelt, sondern zusätzlich die gesamte Ader verengt ist, bringt der Stent dann was?
Zweite Frage - (diese Art meiner Information wird stets von Ärzten abgelehnt als Laienhaft oder falsch) - ich habe etliche Artikel, Fernsehinformationen und im Internet gesucht. Nirgendwo habe ich Berichte von Betroffenen erhalten, daß sich Ihre Lebensqualität erhöht habe. In Statistiken wird meist berichtet, daß fast alle Betroffenen gleiche Überlebenschancen haben ob mit oder ohne Stent. In vielen anderen westlichen Ländern gäbe es weniger OPs; mit gleicher Lebenserwartung.
Dritte Frage: ich bin Patientin bei einem Arzt, der in einem kleinen Krankenhaus operiert (500-700 Katheteruntersuchungen).
Sollte ich doch besser an eine größere Klinik gehen?
Wenn ich wüßte, daß wenigstens die Luftnot besser wird, mache ich die OP sofort.
Vielen Dank

Dr. med. Heribert Brück
10.10.2021, 14:47 Uhr

Sehr geehrte/r StentFragen,

Ihre Fragen möchte ich wie folgt beantworten:
Man kann in ein Gefäß bei Bedarf auch mehrere Stents implantieren.
Wie Sie schon schreiben, führt die Stent-Implantation nur in einigen speziellen Situationen zu einer sogenannten Prognoseverbesserung, d.h. man verhindert damit einen Infarkt oder den Tod, aber man verbessert nachweislich die Beschwerden und somit auch die Lebensqualität, weshalb ich Ihre Aussage diesbezüglich nicht nachvollziehen kann. Kurz gesagt ist die Stent-Implantation meist eine symptomatische Behandlung, was ja aber auch wichtig ist.
Prinzipiell steigt mit der Anzahl der Interventionen die Erfahrung. Dabei muss man bedenken, dass in Zentren mit hohen Zahlen diese sich häufig auf mehrere Untersucher aufteilen. Und die von Ihnen genannten Zahlen sind auch nicht gerade gering.

Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück

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