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Herzkatheter

Autor
Datum
Jürgen
06.10.2014, 12:10 Uhr

Wann ist es sinnvoll eine Herzkatheter-Untersuchung durchzuführen?

Habe zweimal in den letzten Monaten bei starker körperlicher Belastung und einmal ohne Belastung Atemnot und starke Schmerzen in der Brust gehabt, beginnend auf Höhe der 3. bis 5. Rippe unter dem Schulterblatt nach vorne ausstrahlend.

Bekannt ist ein krummer und verbogener Rücken (Osteoporose) und Herzrhythmusstörungen bis zur absoluten Arrhythmie die durch Schock erfolgreich behandelt wurden. Diabetes Typ 2, eingeschränkte Nierenfunktion und ein Lungenemphysem plus einer ausgeprägten Herzneurose. Belastungs- EKG bis 120 Watt . Abbruch wg. Schmerzen und einer signifikanten ST-Senkung bei adäquatem HF- und BD- Verhalten. Nun soll eine Katheter Untersuchung durchgeführt werden. Ist das sinnvoll? Ich habe Angst davor. Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen?

Jahrgang 1953, 190 cm, 101kg und seit 3 Jahren Nichtraucher.

Dr. med. Karl-Friedrich Schmitz
07.10.2014, 18:25 Uhr

Sehr geehrter Patient,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Grundsätzlich ist eine Herzkatheter-Untersuchung heutzutage eine sichere und komplikationsarme Untersuchung, die zum Nachweis von Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße in vielen Fällen erforderlich ist und mit der man gegebenenfalls auch drohende Herzinfarkte erkennen und die Gefahr dann bannen kann. Trotzdem setzt eine solche Untersuchung eine entsprechende Notwendigkeit (Indikation) voraus, die im individuellen Fall zwischen dem behandelnden Arzt und dem Patienten aufgrund der konkret erhobenen Befunde mittels nicht-invasiver Maßnahmen (z.B. Ultraschall des Herzens, EKG-Diagnostik) abgesprochen werden muss.

Ihren Schilderungen entnehme ich, dass bei Ihnen eine entsprechende Beschwerdesymptomatik besteht, ein Risikoprofil für eine koronare Herzerkrankung vorhanden ist und auch die EKG-Diagnostik Hinweise auf Durchblutungsstörungen ergab. Daher würde ich grundsätzlich eine weiterführende Diagnostik des Herzens auch mittels Katheterverfahren für sinnvoll halten. Man sollte hierbei nicht immer nur Angst vor der Untersuchung haben, sondern bedenken, dass ein Verzicht auf die invasive Diagnostik auch ein größeres Risiko darstellt, gegebenenfalls eine bedrohliche kardiale Diagnostik nicht zu erkennen und abwenden zu können. Sprechen sie also bitte mit dem Arzt Ihres Vertrauens, ich gehe davon aus, dass Sie eine passende Lösung für sich finden.

Mit freundlichem Gruß
DR. K. F. Schmitz

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