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Herzrhythmusstörungen/Stolpen

Autor
Datum
Schm.85
27.03.2019, 16:42 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hier erstmal meine Daten,

33 Jahre, 140 kg ( 70kg Zunahme nach SS), Hashimoto, PCO, Faktor 5 leiden Mutation

Media: Novotyral 75 mg 1-0-0

Methohexal Succ 47,5 mg 1-0-1/2

Thromcardin 2-0-2

 

im Jahr 2013 fing alles an.

Ich bemerkte auf einmal ein starkes Druckgefühl im Brustkorb, Übelkeit, Schwitzen und Schwindel!

Mein Mann rief den Notarzt und ich kam ins KH.

Dort wurde ich auf einen eventuellen Herzinfarkt untersucht. Das Ergebnis war aber nichts organisches, sondern eventuell vom Rücken.

Damit fing die Reise an...ich kam zwei Wochen später wieder mit den gleichen Symptomen in KH, wieder wurde nichts festgestellt und man hat es auf meine Psyche geschoben und mich in ein anderes KH überwiesen zu weiteren Diagnostik!

Dort machte man ein MRT vom Kopf, HWS und BWS und große Blutuntersuchungen, Urinuntersuchungen und auch eine Hirnwasseruntersuchung. Befund da...

Bandscheibenvorwölbung BWS 6 und 7, sonst alles ohne Befund eventuell psychische Probleme.

Dann ca. 1 Jahr später wieder Symptome, diesmal mit starkem herzrasen bis zu 180 Schläge pro Minute, dies wurde aufgezeichnet auf einem 24 Std. EKG mit Extrasystolen die aber keinen Krankheitswert hatten. Es wurde nicht weiter darüber gesprochen. In mir machte sich Panik breit weil ich dachte das kann ja so nicht normal sein. Dann bin ich ins Krankenhaus, dort wieder ein 24 Std. EKG, wieder wurden ventrikuläre und subtraventrikuläre Extrasystolen festgestellt (die ich nie gespürt habe) und auch eine Tachykardie. Es wurde ein Herzecho gemacht, OB!

Man sagte mir ich solle Entspannungstechniken erlernen und mir keine Sorgen machen! Es sei alles in Ordnung.

Dann ca. 1 Jahr später habe ich das erste Mal diese Extrasystolen gespürt!

Eine Pause ca. 1 Sek. und dann ein starker Schlag!

Als diese immer mehr wurden und mir darüber hinaus auch schlecht und schwindelig wurde, bin ich dann wieder ins Krankenhaus gegangen, diese Extrasystolen wurden bis heute nicht mehr aufgezeichnet, immer war alles in Ordnung und keine zu sehen, nur einmal hat ein arte beim Abhören gehört das das passiert ist aber nicht weiter darauf eingegangen. Jetzt wurde eine minimale Mitralklappeninsuffizienz festgestellt die aber auch nicht behandlungsbedürftig sein soll!

Ich wurde letztes Jahr dann auf Betablocker eingestellt. Diese haben mir auch anfangs gut geholfen. Jetzt seid ca. 5 Wochen (seid meiner starken Grippe mit Bronchitis)habe ich wieder jeden Tag vermehrt Extraschläge mit Pausen. Nicht beim Liegen sondern wenn ich mich bewege oder nach dem Essen oder wenn ich lange stehe. Ich verspüre teilweise richtige Attacken die so 2-5 Minuten anhalten und dann weg sind.

Mein Arzt konnte wider nichts aufzeichnen und Hat mir dann tromcardin complex verschrieben die ich zusätzlich nehmen soll.

Er meinte ich solle mir keine Sorgen machen!

Jetzt würde ich Sie gerne fragen, ich habe meine Geschichte in KURZFORM an sie geschrieben und weil sich die Symptome über die Jahre so drastisch verändert haben, habe ich einfach Angst, dass etwas übersehen wird, da ja auch nie diese Extrasystolen aufgezeichnet wurden, seit ich sie spüre und dann kann man doch nicht mit Sicherheit sagen das alles in Ordnung ist, oder????

Ich bin so unsicher und habe natürlich auch Angst, dass etwas übersehen wird!

So lange ich mich ruhig verhalte und sitze oder liege habe ich keine Extraschläge!

Nur bei Bewegung bzw. stehen oder essen oder gehen.

Vielleicht können Sie mir ja etwas empfehlen was ich noch machen kann!?

Vielen Dank im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen

Schm.85

Dr. med. Heribert Brück
29.03.2019, 08:45 Uhr

Sehr geehrte Frau Schm.85,

mit den von Ihnen geschilderten Problemen sind Sie nicht allein, solche Patienten sehen wir täglich in der Praxis.

Es wurde bei Ihnen ja offensichtlich festgestellt, dass Ihr Herz gesund ist. Dennoch können auch bei einem gesunden Herzen Extrasystolen auftreten. Die gute Nachricht ist, und auch das hatte man Ihnen offensichtlich schon gesagt, dass diese Rhythmusstörungen dann völlig ungefährlich sind.

Die Empfehlung einen Betablocker in geringer Dosis zu nehmen (in Ihrem Fall Metoprolol) und eine Kalium- und Magnesium-Gabe (Tromcardin) sind dann auch das einzige, was man in diesen Fällen tun sollte.

Was natürlich auch einen großen positiven Effekt hat, ist körperliche Bewegung, weil man dadurch das zeitweise verlorene Vertrauen in seinen Körper wieder zurückgewinnt.

Wenn Sie dann bei der Bewegung ein LZ-EKG tragen, sollten die Rhythmusstörungen auch zu dokumentieren sein, oder es stellt sich heraus, dass das was Sie spüren, gar keine Rhythmusstörungen sind, auch das wäre ja ein positives Ergebnis.

Einen Grund zur Besorgnis kann ich in Ihrem Fall objektiv glücklicherweise nicht erkennen.

Herzliche Grüße

Dr. Heribert Brück

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