Herzschwäche

NH
03.12.2023, 18:05 Uhr

Mein Vater 75 Jahre hatte vor 18 Jahren 3 Venenbypässe bekommen (18 Jahre keine Probleme). Im Frühjahr bekam er eine tiefe Beinvenenthrombose und muss seither Eliquis 10 mg für ein Jahr nehmen. Nun stellte der Kardiologe eine Herzschäche EF 45 % (vorher 55 %) fest, meinen Vater ging es aber trotzdem sehr gut (hatte keinerlei Anzeichen). Eine Myocardszintigraphie ergab eine fehlende Perfusion nahezu über die gesamte Hinterwand DD (SSS 3, SRS 6, SDS 0, hibernating myocardium)). Nun hat er eine weitere Tablette dazubekommen. Jardiance 10 mg (bisher BelocZok 47,5 mg, L-Thoroxin 75 mg, Ramipri 10 mg, Thorosamid 5 mg) . Durch die Tablette hat sich der Nierenwert innerhalb von 4 Wochen von GFR 43 auf 38 verschlechtert. Seit der 4-wöchigen Einnahme geht es meinem Vater auch immer schlechter, ihm ist es morgens sehr schwindelig, er ist ständig müde und hat Juckreiz am Bauch. Er macht sich auch Sorgen um seine Nieren (Niereninsuffizienz seit 18 Jahren gleichbleibend) da seine Mutter an der Dialyse war. Mein Vater ist jeden Tag mit den Hund einen Berg hoch gelaufen und das ist seit zwei Wochen auch nicht mehr möglich. Der nächste Kontrolltermin ist erst in einem viertel Jahr.. Meine Frage: Ich weiß jetzt nicht was ich meinem Vater raten soll. Er ist der Meinung, die Tabletten sind nötig u. ich bin der Meinung, das für seine Herzschwäche auch die sportliche Betätigung wichtig wäre, aber das schafft er gesundheitlich nicht mehr und das sehe ich ihn auch an. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Expert:in Dr. med. Heribert Brück
03.12.2023, 18:58 Uhr

Sehr geehrte/r NH,

die Beschwerden sind durch die zusätzliche Einnahme von Jardiance nicht zu erklären. Jardiance wird in den Leitlinien zur Behandlung der Herzschwäche in jedem Fall empfohlen.
Eine Änderung der GFR von 43 auf 38 ist qualitativ keine Änderung.
Da die Beschwerden (außer vielleicht dem Juckreiz) eher eine andere Ursache haben müssen (z.B. auch eine geringere Flüssigkeitszufuhr), sollte Ihr Vater das mit seinem Hausarzt besprechen.

Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück

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