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Herzstolpern

Autor
Datum
Nelly28
23.05.2022, 00:09 Uhr

Guten Tag,
seit letztes Jahr habe ich Herzstolpern und am Anfang dachte ich, dass es nur wie Augenzucken ist was ich am Hals spürte. Vor 2 Monaten wurde es sehr schlimm, so dass ich in die Notaufnahme musste, dort wurde aber nichts Schlimmes festgestellt auch war ich beim Kardiologen wo ein Ultraschall gemacht wurde auch nichts festgestellt. Ich nehme Metroplol 25 mg was bei mir aber Nebenwirkungen auslöste, vor 5 Tagen habe ich es abgesetzt und seitdem minimale stolpern gemerkt aber jetzt heute ist es wieder extrem im Vordergrund und es löst unangenehme Angstzustände aus im Bauch. Sollte ich Metropolol als Bedarfs Medikament nehmen? Mein Hausarzt meinte ich soll noch mehr davon nehmen also die Dosis erhöhen, obwohl ich sagte, dass es mir von der hohen Dosis schlecht geht. Ich weiss echt nicht mehr weiter. Bitte um Hilfe. Mein Bauch tut immer weh wenn es anfängt zu stolpern.

Dr. med. Jürgen Fritsch
23.05.2022, 16:19 Uhr

Liebe Nelly,

solche Herzrhythmusstörungen können sich wirklich bedrohlich anfühlen. Meist ist es aber trotzdem harmlos. Davon kann man ausgehen, wenn der Kardiologe am Herz sonst nichts Besonderes gefunden hat. Metoprolol kann gegen Herzrhythmusstörungen wirken aber senkt oftmals auch den Blutdruck. Gerade bei jungen Menschen ist es deshalb oft nicht so gut verträglich. Je höher die Dosis, umso stärker meist auch die Nebenwirkungen. Es nutzt ja nichts, wenn man eine prinzipiell harmlose Sache mit einem Medikament behandelt und dadurch in der Lebensqualität durch Nebenwirkungen eingeschränkt ist. Eine Behandlung ist deshalb gut abzuwägen. Gegebenenfalls muss man auch mal ein anderes Medikament probieren. Ist auch schon ein Langzeit-EKG gemacht worden, um das ganze Ausmaß der Herzrhythmusstörungen zu bewerten? Wenn es sehr viele Herzrhythmusstörungen sind (mehr als 10.000 Extraschläge in 24 Stunden) muss man sogar überlegen, ob man das nicht mit einem Herzkatheter verödet. Das wird aber zu speziell, um es in so einem Forum konkret zu besprechen. Begleitend hilft manchmal auch die Gabe von Magnesium. Das können Sie so in der Apotheke oder Drogerie kaufen und bedenkenlos zusätzlich nehmen. Nach einer wissenschaftlichen Studie wird dadurch die Zahl an Herzrhythmusstörungen im idealen Fall auf die Hälfte reduziert.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Jürgen Fritsch
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie
Psychotherapie, Sportmedizin

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