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Herzstolpern bzw. -aussetzer

Autor
Datum
Alfi1707
04.10.2021, 18:13 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,
Vor ca. 1 1/2 Jahren sind das erste Mal bei mir ein Herzstolpern bzw. -aussetzer aufgetreten! Zu dieser Zeit habe ich mit dem Rauchen aufgehört und mein Ruhepuls ist dadurch deutlich geringer geworden! Es mag Zufall sein, aber als ich ca. 2 Monate später kurzfristig wieder mit dem Rauchen angefangen habe, sind die Beschwerden verschwunden!
Zwischenzeitlich bin ich schwanger geworden und habe natürlich das Rauchen sofort wieder aufgegeben, seitdem war es ein Kommen und Gehen mit den Beschwerden! Teilweise habe ich keine Beschwerden gehabt und teilweise ziemlich schlimme (also täglich). Die erste Schwangerschaft war leider nicht intakt, aber jetzt bin ich wieder schwanger und bereits in der 40. Woche, die Geburt steht kurz bevor! Zu Beginn der Schwangerschaft wurde bei mir eine Hypothyreose festgestellt und ich nehme L Thyroxin 50 1x täglich. Als ich begann die Tabletten zu nehmen sind meine Beschwerden für ca. 6 Wochen komplett verschwunden, aber sie sind leider wieder gekommen! Der TSH Wert wurde im 4 Wochen Rhythmus kontrolliert und war die gesamte Schwangerschaft über gut eingestellt! Jetzt habe ich seit ca. 3 Wochen aber extremes stolpern/aussetzen! Eigentlich den ganzen Tag immer wieder, teilweise auch hintereinander (Herzschlag....Aussetzer.....Herzschlag....Aussetzer) bis zu 3x hintereinander! Vor einer Woche bin ich dann zu meinem Hausarzt gegangen, weil ich dann doch Angst bekommen habe! Dieser hörte mein Herz ab, kontrollierte die Sauerstoffsättigung (98%) und machte ein Ruhe-EKG, die Befunde waren unauffällig, ich habe auch keine weiteren Beschwerden wie z.B Atemnot, Brustenge oder Brustschmerzen, Schwindel oder gar Ohnmacht! Ich habe minimal Wassereinlagerungen an den Knöcheln/Beine, aber ich bin auch, wie bereits gesagt, in der 40. Woche schwanger!
Erst war ich nach dem Arzttermin beruhigt, es ist auch etwas besser geworden, aber an manchen Tagen ist es trotzdem noch schlimm mit dem Stolpern/Aussetzen und ich habe Angst, dass die Entbindung mein Herz so stark belastet, dass evtl. Etwas passiert!
Ich würde es beim Eintritt der Wehen, also wenn ich in die Geburtsklinik fahre, auf jedenfall noch mal zur Sprache bringen oder meinen Sie, ich sollte es doch im Vorfeld nochmal abklären lassen?
Ich bin eine Angstpatientin und gehe nur selten bis gar nicht zum Arzt weil ich immer Angst vor schlechten Nachrichten habe, ich suche wegen diesem Problem auch seit ca. 2 Jahren einen Platz für eine Verhaltenstherapie, bislang ohne Erfolg! Ich habe auch eine sehr emotionale Zeit hinter mir (3 Jahre unerfüllter Kinderwunsch mit sehr viel Druck und dann die Fehlgeburt). Ich mache mir so viele Gedanken über die Geburt und darüber "ob mein Herz diese Belastung durchhält".
Vielleicht können Sie mir eine Einschätzung geben, ich wäre Ihnen sehr dankbar

Dr. med. Heribert Brück
06.10.2021, 19:33 Uhr

Sehr geehrte Frau Alfi1707,

wenn ich mir Ihre (umfangreiche) Schilderung durchlese, sehe ich keine für die Geburt zu erwartenden Probleme durch die Herzrhythmusstörungen: ihr Herz ist offensichtlich gesund, so dass diese Störungen völlig harmlos sind. Ich würde deshalb auch keine Behandlung empfehlen. Wichtiger ist eher, die Angst aus dem Kopf zu bekommen.

Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück

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