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Herzstolpern und Herzrasen - Bewegungs- bzw. Atmungsabhängig
Hallo zusammen,
ich bin männlich 23 Jahre alt, groß und sportlich. Seit etwa zwei Jahren habe ich immer wieder Probleme mit spürbaren Extrasystolen. Es begann mit Rückenschmerzen im linken oberen Rücken. Ich habe eine leichte Kyphose und immer mal wieder unangenehme Schmerzen/Verspannungen in Herz-nähe aber nicht vom Herz stammend (ich weiß auch nicht ob es da überhaupt einen kausalen Zsh. gibt).
Daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt, jedoch führen die Extrasystolen bei mir teilweise (und selten) zu Herzrasen. Es ist so als würde das Herzstolpern einen Schalter umlegen und blitzartig zum Herzrasen führen. Als das passierte hatte ich jedes Mal Todesangst. Beispielsweise bei schlagartiger Belastung (Sprint beim Fußball spielen) oder bei bestimmten Bewegungen (z.B. Bücken nach vorn).
Bei manchen Trainings habe ich nicht eine einzige Extrasystole, an anderen Tagen habe ich viele starke Zwischenschläge meist gegen Trainingsende und bei tiefer Atmung.
Ich habe die Vermutung, dass da das Zwerchfell eine Rolle spielt. Dieses ist oft verspannt und an bestimmten Tagen kann ich die Extrasystolen durch Zwerchfellatmung richtig "provozieren".
Ich war beim Kardiologen: 2 mal Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Echokardiografie und Halsschlagader-Ultraschall. Bin natürlich Kerngesund und habe nichts womit ich arbeiten kann.
Nun mache ich mir immer noch sorgen, gerade bei großer Belastung. Wie soll ich weiter vorgehen? Einfach alles ignorieren, da abgeklärt?
Vielen Dank im Voraus!
Lieber /Liebe Roko, dieser Satz ist eigentlich sehr bezeichnend für ihr vermutliches Krankheitsbild "Es ist so als würde das Herzstolpern einen Schalter umlegen und blitzartig zum Herzrasen führen.". Es besteht vermutlich eine sog Reentrytachykardie. Diese kann nur in dem Moment nachgewiesen werden, wenn die Beschwerden gerade da sind. Sehr typisch ist, dass sie durch einen Extraschlag ausgelöst wird. Reentrytachykardien sind in aller Regel harmlos, fühlen sich aber sehr unangenehm an und sollten auch abgeklärt werden (man versucht dann, die Tachykardie mindestens einmal im EKG zu erwischen). FAZIT: Nochmal zum Kardiologen gehen und diesen Satz oben sagen, dann müsste er den V.a. ein Reentrytachykardie haben und eine entsprechende Diagnostik in die Wege leiten.
Viele Grüße