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Hoher Ruhepuls und erschwerte Atmung

Autor
Datum
Jennywee
02.08.2021, 18:51 Uhr

Hallo, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich heiße Jenny, bin 25 Jahre alt und rauche seit 8 Jahren. Mein Blutdruck ist meistens bei ca 95 zu 70. Vor ungefähr einem Jahr als ich schlafen gehen wollte fing alles an. Immer kurz bevor ich eingeschlafen bin schreckte ich hoch, es kam mir vor als würde ich aufhören zu atmen sobald ich einschlafe es ist schwer zu erklären, daraufhin merkte ich einen sehr hohen Ruhepuls mit der Zeit in dieser Nacht der auch konstant über Stunden so blieb, worauf ich in die Notaufnahme bin, da mein Puls sonst immer normal auf 60 bis 70 in der Minute lag. Mein Puls war in der Notaufnahme ungefähr auf 115 die Minute, ansonsten wurde nichts gefunden. Der Puls blieb ungefähr 4 Monate so hoch, ohne das er runterging. Eines Morgens hatte ich dann Schmerzen in der Lungengegend beim Einatmen, mit darauffolgender andauernden erschwerten Atmung. Also bin ich wieder ins Krankenhaus Herz alles unauffällig und Röntgen-Thorax unauffällig. Seit Ende Juni letzten Jahres ist dieser hohe Ruhepuls und die erschwerte Atmung ohne Besserung da, der Puls geht manchmal etwas runter, wenn ich liege, und beim Schlafen ist er fast normal. Aber die Atmung wird nicht besser ich bin die ganze Zeit nur auf meine Atmung fokussiert, eigentlich atmet man ja sozusagen von alleine. Treppen steigen ist für mich wirklich schwer geworden, ich bin dann direkt total am Hecheln und mein Puls springt in die Höhe. Manchmal wenn ich mich bücke habe ich ein komisches Druckgefühl in der Brust oder manchmal auch am Kopf. Anfang März dieses Jahres hatte ich immer wieder das Gefühl von Herzrhythmusstörungen, mein Arzt konnte aber keine feststellen beim lz ekg. Dann hatte ich des Öfteren starke Stiche im Kopf, oder ein Ziehen oder Pochen oder ein kurzes Brennen, meistens seitlich. Habe seitdem ich diese Probleme mit dem Puls habe auch starke Rückenprobleme, im Juni letzten Jahres 7 Blockierung in der bws und hws, starke Nackenverspannungen. Ich habe einfach das Gefühl, dass immer mehr Symptome dazu kommen und es macht mir sehr Angst vor allem da kein Arzt herausfindet was ich habe. Kann es etwas selteneres wie Lungenhochdruck sein? Was mir noch aufgefallen ist, ich kann nur noch auf dem Bauch schlafen, wenn ich versuche auf dem Rücken zu schlafen, Schrecke ich immer sofort hoch. Mein Arzt hat mir Betablocker verschrieben aber nach zwei Wochen Einnahme hatte ich sehr schnell das Problem, dass meine Hände oder Füße einschlafen, und einmal hatte ich ein starkes Kribbeln am gesamten Hinterkopf, seitdem nehme ich die Betablocker nicht mehr.
Untersuchungen: Schilddrüse ultraschall
Kleines und großes Blutbild, alle Werte in Ordnung ldh erhöht soll aber wegen falschem abnehmen des Blutes erhöht sein
Röntgenbild Thorax
Herzecho
3 mal 72 Stunden lz ekg
Belastung ekg musste ich abbrechen wegen der Atmung.

Ich hoffe sie können mir eine Tipp geben, das Rauchen habe ich schon stark reduziert und höre so bald wie möglich ganz auf.
Mfg Jennifer

Dr. med. Jürgen Fritsch
03.08.2021, 12:50 Uhr

Hallo Jennifer, da haben Sie ja schon einiges mitgemacht und hinter sich. Die unauffälligen Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen sollten Sie aber erst mal beruhigen, auch wenn sie keine Lösung anbieten. Ist schon mal eine Belastungsuntersuchung mit Messung der Atmung (Spiroergometrie) durchgeführt worden. Das könnte man mal noch machen, um Ihre Atemnot genauer zu beurteilen. Diese Untersuchung für manche Lungenfachärzte und manche Kardiologen durch (nicht alle). Da würde man auch Hinweise bekommen, ob eine pulmonale Hypertonie vorliegen kann. Ansonsten kann ein Teil Ihrer Beschwerden auch durchaus psychosomatischer Natur sein. Wenn man also mit allen Mitteln keine krankhaften Veränderungen findet, sollte man versuchen mit einer Verhaltenstherapie Ihren Umgang mit den vielen verschiedenen Beschwerden zu verbessern.
Das Rauchen müssen Sie auf jeden Fall aufhören, weil das Nikotin auch akute Herzkreislaufbeschwerden, wie Sie sie angeben, verursachen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Jürgen Fritsch
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie
Psychotherapie, Sportmedizin

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