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Inadäquate Sinustachykardie
Ich leide seit 15 Jahren an einer Tachykardie. Seit September 2020 geht man von einer inadäquaten Sinustachykardie aus. Herzstolpern bemerke ich auch öfters, vor allem im Liegen und im Sitzen. Vor einigen Wochen hatte ich dann eine Synkope während der Autofahrt. Das Herz stolperte, mir wurde schwindelig, schwarz vor Augen und sehr übel. Seit dem Tag an nehme ich Bisoprolol 2,5 mg tägl. 1 Tabl. morgens, soll diese aber in einem halben Jahr wieder absetzen. Kann mir nur nicht erklären, warum. Einige Salven und Schmalkomplextachykardien im LZ-EKG festgestellt worden. Eine Ablation kommt für mich laut Ärzte nicht in Frage. Ich habe trotzdem Angst, dass mir mal was mit dem Herzen passiert (Herzinfarkt oder Schlaganfall). Soll ich die Betablocker weiter einnehmen oder drauf verzichten oder erst einmal das halbe Jahr abwarten? Bin weiblich, 37 Jahre alt und normalgewichtig, treibe aber kein Sport. Herzultraschall vom Juli 2020 in Ordnung. Schilddrüsenwerte unauffällig.
Sehr geehrte Frau MieH1982,
bei einer Sinustachykardie kann man die Frequenz durch einen Betablocker senken. Nachhaltige Besserung bringt jedoch insbesondere auch ein Ausdauertraining. Vielleicht ist der Betablocker nur als Überbrückung gedacht.
Die Angst vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall ist in diesem Zusammenhang jedoch unbegründet.
Allerdings lässt sich eine Synkope normalerweise damit nicht erklären, es sei denn, dass gleichzeitig eine Hyperventilation erfolgte. Evtl. sollte hier noch einmal nachgeforscht werden, wenn dies nicht schon geschehen ist.
Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück