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Kardioprotektion unter Chemotherapie

Autor
Datum
anan
02.02.2021, 07:57 Uhr

Guten Tag,
ich bin 35 Jahre alt und befinde mich unter Chemotherapie (Paclitaxel / Carboplatin). Vor etwa 3 Wochen wurde bei mir ein erhöhtes Troponin festgestellt (Werte zwischen 20 und 25 ng/l, bislang kein relevanter Abfall), EKG und Echo sind bis auf eine Sinustachykardie unauffällig. Demnächst soll die Chemo auf Epirubicin und Cyclophosphamid umgestellt werden, empfehlen Sie irgendwelche Massnahmen zur Kardioprotektion? Würde z.B. ein niedrigdosierter Betablocker Sinn machen?

Danke für Ihren Rat.

Dr. med. Karl-Friedrich Schmitz
03.02.2021, 18:12 Uhr

Sehr geehrter Nutzer dieses Forums,

zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage. Da Sie von unauffälligen EKG- und Ultraschallbildern berichten, gehe ich davon aus, dass ein Kardiologe Ihre Befunde gesehen hat. Es erscheint mir wichtig, dass Sie den Kollegen oder die Kollegin in die geplante Umstellung der Chemotherapie einbeziehen und vor allen Dingen die Ultraschallbilder des Herzens hierunter kontrollieren lassen. Ob ein Betablocker bei der von Ihnen beschriebenen Neigung zur Sinustachykardie tatsächlich einen protektiven Effekt auf eventuelle Schäden der Chemotherapie am Herzen hat, kann ich Ihnen nicht sicher bestätigen. Zumindest ist mir keine diesbezügliche eindeutige Studienlage bekannt. Es gibt allerdings Hinweise darauf. Also wäre es auch in diesem Falle sinnvoll, dies mit dem behandelnden Onkologen und Kardiologen zu besprechen.
In der Hoffnung, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben

Mit freundlichem Gruß
Karl Friedrich Schmitz

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