Das Expertenforum

LDL zu hoch, HDL und Triglyceride in Ordnung.

Autor
Datum
Marned
11.05.2021, 17:15 Uhr

Guten Tag,

ich bin 35, Größe 179, Gewicht 67.

Blutdruck in Ordnung, Nüchternzucker immer zwischen 98 und 103, HbA1c 5,2%.

Ich habe seit Jahren chronische idiopatische Pankreasinsuffizienz, Gastritis sowie zahlreiche Probleme mit meiner Lendenwirbelsäule. Außerdem Reizblase (Ursache nicht gefunden).
Wegen der Pankreasinsuff. halte ich strenge Diät, obwohl ich auch ohnehin immer gesund gegessen habe. Nun kann ich aber kein rohes Gemüse oder Obst essen.

Fleisch: ausschließlich Wildlachs oder Hänchen, entweder gebacken, gekocht oder gedämpft.
Wegen den LWS - Problemen kann ich lediglich krankengymnastische Übungen.

Statt Olivenöl nutze ich MCP Öl (ca. 20 - 30 ml pro Tag).

Ich nehme zu Mahlzeiten Kreon 40.000, Dekristol 20.000+K2+Mg 1 x pro Woche und bei Bedarf Pantoprazol.

Ich habe nie getrunken oder geraucht.
In der Familie Diabetes nicht bekannt. Beide Eltern sind übergewichtig, haben Hypertonie und Artheriosklerose. Mit dem Herzen aber noch nie Probleme gehabt. Meine Mutter verliert Bewusstsein ab und zu ihr ganzes Leben lang.

Bei meiner letzten Blutuntersuchung (nüchtern):

Cholesterin (ges.) 263 mg/dl;

LDL 181 mg/dl

HDL 81 mg/dl

Triglyceride 34 mg/dl

Meine Hausärztin meinte aber "Cholesterin etwas zu hoch, aber keine Medikamente nötig, alles gut". Stimmt das?

Dr. med. Ingo Bläse
13.05.2021, 10:56 Uhr

Sehr geehrte/r Frau/Herr Marned,
bei dem beschriebenen Lebenswandel ist davon auszugehen, dass die Neigung zu erhöhtem LDL vererbt ist und durch weitere Lebensstiländerungen auch nicht wesentlich gesenkt werden kann. Wichtig wäre lediglich regelmäßige Bewegung soweit das bei den orthopädischen Erkrankungen möglich ist.

Nach den aktuellen europäischen kardiologischen Leitlinien ist ein LDL von 181 mg/dl deutlich zu hoch und wird auch nicht durch den hohen HDL-Wert ausgeglichen. Bevor jedoch eine medikamentöse Therapie begonnen wird, müssen die übrigen kardiovaskulären Risikofaktoren in die Überlegungen einbezogen werden. Zusätzlich sollte der Gefäßstatus in Hinsicht auf eventuelle bereits bestehende arteriosklerotische Veränderungen untersucht werden. Im Anschluss daran muss unter Beachtung der Untersuchungsergebnisse sowie der aktuellen Leitlinien mit Ihnen das therapeutische Konzept festgelegt werden.

Sprechen sie die oben beschriebenen Überlegungen bei Ihrer Hausärztin an und legen Sie mit ihr im Konsens das weitere auf Ihre Person zugeschnittene Vorgehen fest.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. I. Bläse

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