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Medikamentös bedingte Verlängerung der QTc Zeit > 512 ms

Autor
Datum
S. J.
21.09.2018, 17:58 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren !
Ich bin männlich, 68 Jahre alt, gute körperliche Verfassung, weder Nikotin noch Alkoholgenießer und sei 2011 erkrankt.
Bin seit längerer Zeit an Prostata-CA erkrankt und muss zur Kompensation der Erkrankung folgende Medikation nehmen: Abiraterone, Trenantone, Xgeva und zur Kompensation der Hormongabe diverse Hochdruckmittel (Moxonidin, CA- Antagonisten, Irbesartan und Thyranojod wg. Schilddrüse. Zudem Kalium, und Calzium Substitution aufgrund der Medikamente. Blutdruck so um 136 / 78 / Puls zwischen 65 bis 85 je nach Belastung
Die "Antihormone" machen bei mir wahrscheinlich diese QTc Zeitverlängerung, es gibt dazu keine Alternativen
Den gut gemeinten Ratschlags meines Kardiologen, setzten Sie die Krebsmedikamente ab, habe ich aus gutem Grund abgelehnt.
Beschwerden treten auf beim hügeligen Laufen und beim Treppensteigen in Form von Kurzatmigkeit auf. Synkopen treten nicht auf
Welche Behandlungsalternativen könnten Sie mir vorschlagen?
Mit freundlichen Grüßen.

Prof. Dr. med. Thomas Klingenheben
23.09.2018, 23:18 Uhr

Sehr geehrter Herr S.,

zunächst kann mal klar festgehalten werden, dass eine QTc-Verlängerung keine Belastungssysmptome macht, d.h. Ihre Belastungskurzatmigkeit hat mit dem EKG erst einmal nichts zu tun.
Dennoch wäre es sinnvoll diese auch abzuklären - z .B. durch ein Belastungs-EKG. In diesem könnte man dann auch sehen, ob das QTc unter Belastung niedriger wird - was ein gutes Zeichen wäre.
Ganz wichtig wäre auch zu wissen, wie das QTc zuvor gewesen ist. Wenn das schon vorher verlängert war, wäre es erst recht kein Grund die Krebsmittel abzusetzen.

In jedem Fall muss bei einem QTc von 512 ms von der Einnahme weiterer Medikamente, die die QT-Zeit verlängern könnten, klar abgeraten werden.

Ob es Behandlungsalternativen f.d. Prostata-Ca gibt, müssten Sie mit den beh. Fachkollegen diskutieren.

Fazit: zur richtigen Beurteilung sollte ein Belastungs-EKG durchgeführt und EKG-Aufzeichnungen aus der Zeit vor der Therapie angesehen werden.

MfG
T. Klingenheben

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