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Metoprolol wegen Hypertonie Kontrolle?

Autor
Datum
a1985
23.08.2015, 16:30 Uhr

Guten Tag!

Mich würde interessieren, wie oft Sie eine Kontrolle beim Hausarzt bei Bluthochdruck empfehlen? Ich bin 30 Jahre alt, weiblich, normalgewichtig und nehme seit ca. drei Jahren Metoprolol 47,5 mg einmal täglich ein. Vor drei Jahren hatte ich eine leichte hypertensive Krise mit 180/125 mm/Hg während der Arbeit. Früher habe ich wegen eines labilen Bluthochdrucks Bisoprolol niedrig dosiert über ein paar Jahre eingenommen. Ich bekomme schon seit drei Jahren mein Rezept ausgestellt, ohne, dass mich ein Arzt aus der Gemeinschaftspraxis gesehen hat. Die Ärztin, bei der ich vor drei Jahren war, ist in der Praxis nicht mehr aktiv. Mich kennt man im Prinzip dort auch nicht. Ich bin sehr selten krank.

Mir geht es eigentlich ganz gut mit den Tabletten. Ab und zu bin ich vielleicht etwas müde, ich jogge aber regelmäßig, ernähre mich gesund und finde auch, dass mein Bluthochdruck, gegen den ich die Tabletten nehme, vielleicht etwas überbewertet wird!? 2012 wurden folgende Untersuchungen durchgeführt: Laborwerte, Ultraschall des Abdomen, der Nieren, des Herzen, Urinprobe (alles ohne pathologischen Befund). Gefühlsmäßig bin ich eigentlich gut eingestellt, oder? Wie es während des Sports aussieht, weiß ich natürlich nicht. Oder bei der Arbeit, etc. Wenn ich zuhause in Ruhe messe, ist mein Blutdruck ok. Ich hatte mir schon überlegt, ob ich den Hausarzt frage, ob ich den Betablocker eventuell absetzten kann, da ich nun auch mehr sportlich aktiv bin, der Stress sich in Grenzen hält und die Tabletten eventuell nicht mehr notwendig sind.

Wie oft empfehlen sie eine Kontrolle/ Vorstellung beim Hausarzt wegen Bluthochdruck, auch wenn der Bluthochdruck gut eingestellt ist?

MfG

Dr. med. Karl-Friedrich Schmitz
23.08.2015, 16:52 Uhr

Liebe Nutzerin des Forums,

zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage. Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll, wenn Patienten mit hohem Blutdruck auch bei guter Einstellung einmal im Jahr ihren behandelnden Arzt sehen. Bei diesem Termin können dann eventuelle Kontrolluntersuchungen (Labor, Blutdruckkontrollen, eventuell Langzeit-Blutdruckmessung) vereinbart werden. Dann kann auch festgelegt werden, ob und in welcher Höhe die Medikation weiter erfolgen sollte. Sie nehmen zwar nur eine niedrige Dosierung eines gut verträglichen Medikaments ein und eine gute Blutdruckeinstellung ist zur Vermeidung von Spätschäden wichtig, trotzdem halte ich regelmäßige Kontrollen für sinnvoll. Dabei ist es tatsächlich auch Ihre Aufgabe, an diese zu erinnern, denn in der täglichen Hektik und Routine einer Arztpraxis kann es vorkommen, dass eine langjährige Medikamenteneinnahme ohne Kontrolluntersuchung nicht auffällt.

Viele Grüße aus Ratingen
Karl-Friedrich Schmitz

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