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Mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz mit 23 Jahren

Autor
Datum
Lisa
13.09.2022, 21:00 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,
ich habe vor kurzen bereits eine Frage gestellt, diese aber nicht mehr gefunden, weshalb ich nun hier schreibe.
Zu meiner Person: weiblich, 23 Jahre alt, 158 cm, ca. 48,5 kg

Mein Kardiologe hat gestern bei mir eine mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz festgestellt (Grad 2-3). Es wurden zwei Ruhe-EKGs durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass ich ventrikuläre Extrasystolen und eine anterolat. Und inferiore Repolarisationsstörungen im Sinne der präterm. neg. T's habe, die beim Belastungs-EKG sich verstärkten. Dieses wurde bei 125 Watt (am Ende eine BD von 180/80 und ein Puls von 164) vorzeitig aufgrund von peripherer Erschöpfung abgebrochen (keine Arrythmien). In der Echokardiographie wurde eine mittelgradige Mitralklappenreurgitation mit einem MVP festgestellt. Das Herz ist nicht vergrößert, ich habe einen normal funktionierenden Herzklappenapparat und ich keinen Perikarderguss. Bei der Auskultation ist ein Spätsystolikum 2/6 zu hören. Nun soll noch eine TEE erfolgen und eventuell ein Herzkatheterlabor, um eine Therapie zu bestimmen.

Jetzt hätte ich mehrere Fragen.
1) Was bedeuten die anderen Befunde mit den Abkürzungen?
2) Ist eine schnelle Therapie überhaupt notwendig (ich fühle mich relativ fit)?
3) Wie wahrscheinlich ist es, dass ich in den nächsten 3 Jahren operiert werden muss?

Entschuldigen Sie bitte für meinen langen Text und die vielen Fragen.
Über eine Antwort freue ich mich.
Mit freundlichen Grüßen
Lisa

michael.weisbach
16.09.2022, 17:17 Uhr

Hallo Lisa,
Ich versuche mal zu erklären. MVP heißt Mitralklappenprolaps. Alle Begriffe sind auf der Seite der deutschen Herzstiftung mit Bildern(!) erklärt
Als Laien können Sie das sonst nicht nachvollziehen.
TEE ist das Schluckecho, schon sinnvoll, um die Anatomie mal genau zu sehen.
Eine Operation ist NICHT absehbar.
Die Herzklappe muss dann operiert werden, wenn der Prolaps der Klappe (s.o.) zunimmt. Das kann allmählich oder plötzlich geschehen, äußert sich aber in jedem
Fall mit Symptomen wie Atemnot.
Insgesamt ist das alles nicht so toll, Sie sind aber auf keinen Fall schwer krank!
Herzliche Grüße

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