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Myokardbrücke - Notwendigkeit Herzkatheter?

Autor
Datum
seb_thuer_rlp
29.09.2019, 10:19 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

ich, 43J. (männlich), kam vor 4 Wochen mit Herzrhythmusstörungen (Episoden von VES mit 2:1 Überleitung) in die Notaufnahme. Man konnte eine bedeutsame Erkrankung (KHK) nicht ausschließen und riet mir deshalb zu einer Herzkatheteruntersuchung. Ich lehnte dies ab und entschied mich vorerst für ein Cardio-CT. Dieses zeigte weder Stenosen/ Verschlüsse und auch keine Verkalkungen (blande Koronarien lt. Radiologe). Es fand sich jedoch im Bereich des RCA eine ca 1 cm lange Muskelbrücke in mittlerer Höhe in der Außenwand des re. Ventrikels. Mein Betablocker wurde erhöht (5mg Nebivolol) , die VES haben unter Belastung spürbar abgenommen, vereinzelt tritt jedoch ein AIVR auf (Befund Hausarzt/ Internist). Ist nun in meinem Fall noch immer eine Herzkatheteruntersuchung anzuraten oder genügt die Einstellung mittels Erhöhung der Betablocker? Können Rhythmusstörungen v.a. durch die Myokardbrücke entstehen?

 

Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Dr. med. Heribert Brück
29.09.2019, 16:13 Uhr

Sehr geehrter Herr seb_thuer_rlp,

 

wenn in der Kardio-CT-Untersuchung keine Verkalkungen und keine Verengungen nachgewiesen wurden und die Beschwerden sich gebessert haben, ist eine Herzkatheteruntersuchung nicht mehr erforderlich.

 

Eine Muskelbrücke kann dann zu Herzrhythmusstörungen führen, wenn sie zu einer Minderdurchlutung führt. Dies kann man z.B. durch ein Belastungstest-EKG überprüfen.

 

Generell gibt es kaum Möglichkeiten, eine Muskelbrücke über eine medikamentöse Behandlung hinaus zu behandeln; andererseits hatten Sie 43 Jahre damit keine Probleme, wenn das noch einmal 43 Jahre so ist, sind Sie doch schon einen entscheidenden Schritt weiter.

 

Herzliche Grüße

Dr. Heribert Brück

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