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nach dem Infarkt
Sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem ich am 31.12.2023 gegen 01.30 Uhr aufgewacht bin, und mein Mann geistesgegewärtig sofort die 112 gewählt hatte, lag ich wenige Stunden später auf dem OP Tisch - Herzinfarkt, 2 Stents wurden gesetzt.. Wurde zwei Tage später entlassen (bin aufgrund langjähriger Deppressionen nicht "Rehafähig") 14 Tage lang alles super, man musste mich sogar davon abhalten, nicht zuviel auf einmal zu wollen, sondern meinem Körper die Chance zu geben, sich an die neue Medikamentation (bin seit meinem 25. Lebensjahr / jetzt 55) auf eine Behandlung mit Blutdrucksenkenden Medikamenten angewiesen). Und dann fing es an, entweder das Gefühl von der Brustmitte her zu verbrennen oder zu erfrieren. Der Blutdruck stieg und stieg, ich fühlte mich elendlich, wieder Einlieferung RTW. Blutdruck lt. Bericht bei Einlieferung 235/129 - Puls bei 135. Mir war Angst und bange. Wurde alles kontrolliert, Blutdruck und Puls per Notfallmedi gesenkt. Kardio, Echo... alles OK. Fazit Panikattacke. Eine Woche später das gleiche in grün, mit dem gleichem Ergebnis. Nehme seitdem Diazepam 10mg Tropfen. Anfangs 3xtäglich je 5, es wurde besser. Mittlerweile bin ich bei 1x täglich morgens 10 Tropfen. Seitdem hat sich dieses Brennen komplett gegeben. Mein Hausarzt meint allerdings, das ich dieses Medi nicht ewig lang nehmen kann, da sich mein Bedarf potenzieren würde. Gleichzeitig bin ich auch "Fibropatientin" seit 6 Jahren. Die Symtome der Fibro haben sich seit Diazepam mehr als halbiert.
Vielen Dank für Ihre Anfrage. Ihr Hausarzt hat aber recht. Eine dauerhafte Therapie mit Diazepam führt sehr häufig zur Abhängigkeit und Erfordernis einer Dosissteigerung. Es ist also nur eine Übergangslösung. Für eine dauerhafte medikamentöse Unterstützung sollten Sie evtl. mal zum Psychiater gehen (nicht zum Psychologen, denn die können keine Medikamente aufschreiben), der sich mit alternativen Medikamenten am besten auskennt und was verordnen kann, was viellecht unbedenklicher ist. dahin kann ihr Hausarzt sie ja mal überweisen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Jürgen Fritsch
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie
Psychotherapie, Sportmedizin