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Perikarderguss

Autor
Datum
GBalkenhol
21.04.2017, 19:05 Uhr

Hallo,

Bei meiner Mutter (80Jahre) wurde Wasser im Herzbeutel festgestellt.

2011 hat sie das erste Mal nach einer Grippe mit Lungenentzündung Wasser im ganzen Körper angesammelt, damals waren es ca. 40 Liter die sich hauptsächlich im Bauchraum angesammelt hatten. Behandlung war eine Drainage im Bauchraum und Wassertabletten, die sie danach permanent nimmt. Im gleichen Zuge wurde eine Herzinsuffizienz festgestellt welche seit dem mit Marcumar behandelt wird. Nach regelmäßigen Kontrollen wurde zwischenzeitlich eine Wasseransammlung im Herzbeutel festgestellt, welche mit einem Cortisonmedikament behandelt wurde. Es wurde aber weder weniger noch mehr Wasser, trotz der ständigen Einnahme der Wassertabletten.

Anfang diesen Jahres (Januar) musste sie wieder ins Krankenhaus wegen Atemnot. Festgestellt wurde wieder eine Grippe, Wasser in der Lunge, im Herzbeutel und wieder im gesamten Körper, diesmal allerdings im Gewebe. Behandlung waren Antibiotika, höhere Dosis der Wassertabletten und Mittel über Perfusor und punktieren des Herzbeutels mit Drainage. Diesmal waren es ca. 20 Liter Wasser.

Nun ist sie nach knapp 3 Monaten wieder im Krankenhaus wegen Atemnot und wieder wurde Wasser im Körper und im Herzbeutel festgestellt. Behandlung wieder erhöhte Dosis der Wassertabletten und Mittel über Perfusor und bisher ca. 10 Liter Wasser raus. Bis jetzt konnte kein Arzt eine Erklärung geben wo das Wasser ständig her kommt, oder wie es vernünftig und permanent zu behandeln ist. Vorgeschlagen wurde jetzt wieder zu Punktieren, oder ein Fenster in den Herzbeutel zu schneiden damit das Wasser ablaufen kann.

Vielleicht können Sie mir einen Rat geben was die Beste oder bessere und endgültige Lösung des Problems sein könnte, evtl. auch für die Herzinsuffizienz.

MfG

Prof. Dr. med. Thomas Klingenheben
24.04.2017, 16:20 Uhr

Sehr geehrte/r Frau/Herr B.,

bei einer so deutlichen Wiederholungs-Rate an Herzbeutel-erguss scheint die chirurgische "Fensterung" vermutlich der beste Weg zu sein. Allenfalls könnte - sofern nicht schon geschehen - noch ein Therapieversuch mit Colchicin (sofern seitens der Behandler als sinnvoll angesehen) versucht werden. Unabhängig davon sollte natürlich eine vollumfängliche medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz erfolgen. (Die Medikation hatten Sie jetzt bei Ihrer Frage nicht angegeben, aber bei dem langen Verlauf gehe ich davon aus, dass diesbezüglich schon eine maximale Therapie in die Wege geleitet wurde).

MfG
T. Klingenheben

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