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Pest oder Cholera?
Vom Regen in die Traufe oder Pest oder Cholera - beide Sprichwörter beschreiben den Hintergrund meiner Frage: Nach Jahrzehnten erfolgloser Behandlung meines extremen Bluthochdrucks ist der nun dank Barostimulator und einer Medikamentenorgie (8 Präparate und 20 Tabletten täglich) annähernd normal. Es besteht eine koronare mikrovaskuläre Dysfunktion, die bei mir bei normalem Blutdruck zu den Symptomen einer Herzschwäche führt. Ich habe also die Wahl: Toleriert man wie seit Jahrzehnten Blutdruckwerte im Bereich von 160 bis 170/100 aufwärts selbst mit Behandlung(*) und in Ruhe oder sind 110/70 besser (Mittelwert, allerdings stärker schwankend als beim Bluthochdruck), aber mit einem dank der koronare mikrovaskuläre Dysfunktion mangelhaft durchbluteten Herzen mit der Symptomatik einer Herzschwäche? Vielen Dank im voraus. Gruß Regen-Traufe (*) Unbehandelt hatte ich Blutdrücke, die bis zu 230 bis 250 zu 130 bis 150 erreichten. Anfänglich wurde das auf ein fehlerhaftes Messen geschoben und später kam ich direkt von der Hausarztpraxis ins Krankenhaus mit - wie ich später erfuhr - dem Hinweis, der Zustand sei lebensbedrohend.
Sehr geehrte/r Frau/Herr Regen-Traufe,
so richtig kann ich Ihre Frage nicht verstehen.
Die Ursache einer mikrovaskulären Dysfunktion ist oft ein Bluthochdruck und die Behandlung des Bluthochdrucks wirkt sich deshalb auch positiv auf die Dysfunktion aus.
Da die Versorgung des Herzens mit Sauerstoff in der Entspannungsphase (der Diastole) erfolgt, sind einzig Massnahmen, die die Herzfrequenz erhöhen, bei einer mikrovaskulären Dysfunktion ungünstig, weil dann die Zeit abnimmt, in der das Herz versorgt werden kann.
Die Behandlung des Bluthochdrucks und der Herzinsuffizienz erfolgt nahezu mit den gleichen Medikamenten; dass die Behandlung eines Bluthochdrucks zu einer Herzinsuffizienz führen sollte, lässt sich deshalb nicht erklären, auch nicht bei einer mikrovaskulären Dysfunktion (s. ersten Teil der Antwort).
Blutdruckwerte von im Schnitt 110/70 mmHg sind für das Herz eindeutig besser als solche von 160-170/100 mmHg; allerdings wäre ein mittlerer Blutdruck von 130/80 mmHg auch schon ausreichend.
Vielleicht handelt es sich um ein Missverständnis, das sollten Sie noch einmal mit Ihrem Arzt besprechen.
Herzliche Grüße
Dr. Heribert Brück