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Reanimation und Herzinfarkt

Autor
Datum
AnnaG.
17.04.2016, 19:02 Uhr

Hallo,

ich hab ein großes Anliegen.

Meine Mutter (57), ist am Mittwoch, dem 13.04. Bewusstlos geworden. Mein Stiefvater hat sofort reagiert und mit den Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen. Kurze Zeit später trafen die Notärztin und Sanitäter ein. Sie wurde ingesamt 45min reanimiert und wurde in das örtliche KH gebracht. Dort wurde festgestellt das sie einen Herzinfarkt erlitten hat. Sie wurde auch sofort operiert. Die Werte waren bis Freitag gut, dann wurde das Koma "abgestellt". Gestern litt sie an starken ununterbrochenen Muskelkrämpfen, im Gesicht, den Armen, den Beinen und im Bauch. Wir sprachen mit der Ärztin, sie sagte es ist ein eher schlechtes Zeichen und deutet auf Hirnschädigungen hin. Sie bekam ein Mittel gegen die Zuckungen. Als wir mit meiner Mutter redeten kamen Tränen aus den Augen. Die Augen gingen mal auf und dann wieder zu. Sie bewegten sich nach oben und nach unten. Ob sie es bewusst gemacht hat, weiß ich ich. Heute hatte sie selten Krämpfe, nur noch ab und zu. Das Fieber ist aber wieder gestiegen. Ich glaube gesehen zu haben, wie sie 1-2 mal geschluckt hat. Sie hatte die Augen komplett geschlossen. Die Schwester sagte sie hatte heute morgen Caliummangel.

Nun ist meine Frage: Was hat das mit den Krämpfen auf sich? Wie schlimm sind diese Krämpfe? Müssen die auf starke Hirnschädigungen hinweisen?

Als ich den Arzt fragte, hat er mir leider keine ausführliche Antwort gegeben. Er sagte nur das die Krämpfe jetzt mit einem Medikament behandelt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Anna G.

Dr. med. Karl-Friedrich Schmitz
18.04.2016, 18:14 Uhr

Liebe Nutzerin dieses Forums

zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage.

Ich muss Ihnen jedoch mitteilen, dass es sicherlich nicht möglich ist, in einem solch komplexen Falle „aus der Ferne“ eine Stellungnahme über die Prognose Ihrer Mutter abzugeben.

Das wird wahrscheinlich sogar für die unmittelbar behandelnden Ärzte zu einem solch frühen Zeitpunkt sehr schwer sein. Grundsätzlich wissen wir, dass eine neurologische Erholung nach Reanimation auch zu späteren Zeitpunkten möglich ist und von vielen Faktoren abhängig ist. Ich würde Sie daher bitten, mit den behandelnden Ärzten im Kontakt zu bleiben und immer wieder nachzufragen. Haben sie aber auch etwas Geduld.

Es gibt derzeit sicherlich keinen Grund, die Hoffnung auf eine Genesung Ihrer Mutter aufzugeben.

Mit freundlichem Gruß
Karl-Friedrich Schmitz

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