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Repolarisationsstörung
Autor
Datum
Gloin
26.03.2020, 19:02 Uhr
Hallo lieber Expertenrat, ich habe eine Frage zu dem Begriff oben. In meiner Beurteilung im Arztschreiben nach einem Belastungs-EKG steht: "In der Ergometrie fanden sich lediglich unter beschwerdefreier frequenzmäßiger wie auch metabolischer Auslastung weit im aneroben Bereich grenzwertige subepikardiale Repolarisationsstörungen um Hinter-Seitenwandbereich." Sonst ist alles normal. Eine weitere Therapie sei aber da derzeit nicht erforderlich, wurde mir gesagt. Ich bin etwas unsicher, weil ich nicht so genau verstanden habe, was das denn nun eigentlich ist/bedeutet. Könnten Sie kurz erklären, was das überhaupt heißt und ob sie zustimmen, dass das zunächst harmlos ist? Vielen Dank!
Dr. med. Karl-Friedrich Schmitz
27.03.2020, 16:52 Uhr
Sehr geehrter Nutzer dieses Forums,
zunächst vielen Dank für Ihre Frage. Beim EKG handelt es sich um die Darstellung elektrischer Leitungsphänomene im Herzen, die innerhalb gewisser Grenzen Aussagen über die Funktion des Herzmuskels erlauben. Hinsichtlich der Erregungsausbreitung und der Erregungsrücknahme (Repolarisation) ist dies jedoch gewissen Ungenauigkeiten ausgesetzt. Insofern bedeuten Repolarisationsstörungen nicht unbedingt eine pathologische Funktion des Herzens. Sie können bei verschiedensten Umständen (Durchblutungsstörungen, Elektrolytstörungen, Medikamenteneinnahme oder eben auch einfach nur falsch positiv) auftreten. Der von Ihnen geschilderte Befund eines Belastungs-EKGs würde auch mich zunächst daher nicht beunruhigen. Sie sollten dies im Einzelfall jedoch mit ihrem behandelnden Arzt besprechen und gegebenenfalls ein solches Belastungs-EKG nach einer gewissen Zeit noch einmal wiederholen, um hier eine Verlaufskontrolle zu ermöglichen.
In der Hoffnung, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben
Mit freundlichem Gruß
K. F. Schmitz