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Rhythmus Störungen

Autor
Datum
Mahou11
06.10.2019, 14:35 Uhr

Guten Tag, ich (w,60J) habe schon viele Jahre Herzrythmusstörungen, auch Herzphobie. Lasse mich 2x im Jahr durch eine privatärztl Kardiologische Praxis durchchecken. Die Extrasystolen sind auch im EKG nachgewiesen, es hieß jedes Mal total harmlos. Ich nehme keine Medikamente außer Magnesium, Tromcardin, Vit D3+K2. Die Stolperer sind mal mehr, mal weniger, phasenweise habe ich mich daran gewöhnt, manchmal,jedoch kommt schon noch Panik auf. Mein Blutdruck ist normal, Tendenz eher zu niedrig. Ich möchte noch erwähnen, dass ich als,Kind eine Myokarditis hatte, die aber offensichtlich ausgeheilt ist. Heute Vormittag ist jedoch etwas passiert, was mir große Angst gemacht hat. Ganz plötzlich, ich fühlte mich merkwürdig, ich versuchte meinen Puls zu fühlen am Hals, ich fühlte keinen! Mir wurde etwas benommen und dann folgte ein sehr schneller aber regelmäßiger Herzschlag 125 Puls. Blutdruck 134\85? Ich hatte total Panik, auch Panik umzufallen. Ich schickte meinem HA durch meine Apple Watch ein EKG, er meinte der Puls sei schon schnell, aber regelmäßig. Mittlerweile hat sich alles wieder beruhigt, aber was kann das gewesen sein?

Ich würde mich über eine zeitnahe Antwort sehr freuen

Grüße, Mahou11

Dr. med. Peter Zündorf
07.10.2019, 22:37 Uhr

Hallo Mahou11,

 

Sie machen sich Sorgen wegen der offenbar kurzen Tachykardie mit begleitender Kreislaufschwäche, ohne Kollaps oder gar Synkope, auf dem Hintergrund einerseits einer - offenbar folgenlos ausgeheilten - Myokarditis als Kind, andererseits eine bereits diagnostizierten Herzphobie mit Herzrhythmusstörungen.

 

Als Faustregel kann gelten, dass auch ventrikuläre Herzrhythmusstörungen, selbst mit Salven, bei gleichzeitig guter Pumpfunktion des Herzens normalerweise problemlos sind. Dies wird jedoch in letzter Zeit auch wieder vermehrt kritisch diskutiert.

 

Ich schlage vor Sie suchen Ihren Kardiologen auf, der kann mit seiner Hintergrundkenntnis über Sie und Ihre Persönlichkeit und gleichzeitig seiner kardiologischen Kompetenz am ehesten entscheiden, ob alles als harmlos zu werten ist (aus meiner Sicht hochwahrscheinlich), oder ob man z.B. eine invasive Abklärung incl. elektrophysiologischer Untersuchung (EPU) durchführen sollte.

 

Die Fragestellung wäre insbesondere, ob ventrikuläre oder supraventrikuläre Tachykardien bzw. Salven elektrophysiologisch zu reproduzieren wären.

 

Ich wünsche Ihnen Gelassenheit und ein gutes Gespür für den richtigen Weg

 

Dr. Peter Zündorf, Hannover

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