Das Expert:innen-Forum

Rhythmusstörung bei Stress/Belastung

Autor
Datum
fp
25.07.2021, 19:55 Uhr

Hallo liebes Team,

zu meiner Person: bin 30 Jahre, nicht übergewichtig, rauche nicht. Noch vor 5 Jahren sehr sportlich, jetzt leider nicht mehr...

Es hat angefangen mit intensiven Extrasystolen in einer stressigen emotionalen Situation. Seitdem hatte sich meine geistige und körperliche Leistungsfähigkeit immer weiter verschlechtert bis ich in eine psychosomatische Klinik gegangen bin. Dort hat man als "Diagnose" eine somatoforme autonome Funktionsstörung Herz-Kreislaufsystem festgehalten.

Danach habe ich Sertralin 50mg genommen. Mittlerweile kann ich wieder 80% arbeiten. Sport geht leider immer noch nicht.

Was mir noch immer (beängstigendes) passiert ist folgendes: Nach kurzer "intensiver" Belastung wie z.B. einmal schneller Treppen steigen kann es passieren, dass mein Herz danach immer schneller wird, bis es außer Takt gerät (Sehr unangenehm immer wieder mit Extrasystolen drin). Danach muss ich sofort aufhören mit der Belastung und mich auch hinlegen damit das Herz wieder in Takt kommt.

Ist so eine Art Rythmusstörung bedenklich?

Es kommt mir ehrlich gesagt sehr bedrohlich vor, insbesondere weil es bei Belastung ist und ob das Gefühl habe das Herz gerät für eine Zeit völlig außer Takt und hoffe dann immer, dass es sich schnell fängt.

Diese Art könnte beim Kardiologen bisher nicht reproduziert werden. Eine Herzerkrankung würde nach Ultraschall und EKG nicht festgestellt.

Danke vielmals vorab für eine Antwort und Einschätzung.

Dr. med. Peter Zündorf
31.07.2021, 10:49 Uhr

Hallo fp,

danke für Ihre Anfrage.

Sie schildern Sie beunruhigende Herzrhythmusstörungen, die aber nicht zu einer Kreislaufschwäche oder gar Kollaps führen.
Entscheidend für die weitere Beurteilung ist eine zumindest einmalige gründliche kardiologische Abklärung. Sie schreiben, dass EKG und Ultraschall (Echokardiografie) in Ordnung gewesen seien. Wurde auch ein Belastungs-EKG durchgeführt? Wenn das alles normal gewesen ist, brauchen Sie sich grundsätzlich keine weiteren Sorgen wegen der Herzrhythmusstörungen zu machen.
Eine weitere Möglichkeit zur Abklärung ist die Durchführung eines Langzeit-EKG's, wo Sie einen entsprechenden Recorder über 1-2 Tage mitbekommen. Das Gerät zeichnet dann jeden einzelnen Herzschlag für die entsprechende Zeit auf, so dass die Art der Rhythmusstörungen näher definiert werden kann.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Dr. Peter Zündorf, Hannover

Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Forums spiegelt die Meinung der registrierten Teilnehmer wider. Die Initiatoren und Kooperationspartner der Initiative Herzbewusst übernehmen für diese Inhalte keine Haftung auf Unterlassung, Schadensersatz etc. und erklären ausdrücklich, dass diese Informationen nicht die Auffassung der Initiatoren und Kooperationspartner der Initiative Herzbewusst wiedergeben.